Die Politik hat den Handlungsbedarf bei prekären Arbeitsverhältnissen an Universitäten erkannt. Geändert wird daran nichts.
Vor dem Hintergrund aktueller Gerichtsentscheidungen zur Unzulässigkeit von Kettenverträgen an Universitäten und Protesten gegen die neueste Novelle des Universitätsgesetzes (UG), wird das Thema von prekären Anstellungsverhältnissen junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch in Österreich erneut aufgegriffen. In Deutschland fand eine ähnliche Kritik unter dem hashtag #IchBinHanna vor allem auf Twitter breite Resonanz.
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Auslöser war die Kommunikation des deutschen Wissenschaftsministeriums, dass nur befristete Anstellungen Innovation sichern könnten und es letztlich auch darum gehe, eine „Anschlussverwertung“ für ausgeschiedene Forscherinnen in der Privatwirtschaft sicherzustellen. Vonseiten der österreichischen Politik wurde die Problematik von prekären Anstellungsverhältnissen mittlerweile scheinbar erkannt und die Universitäten wurden im Zuge der neuen UG-Novelle aufgerufen „entprekarisierende (Karriere)modelle zu entwickeln“. Schon 2014 hielt das Bildungsministerium (BMBWF) im Universitätsbericht 2014 fest, dass man „künftig verstärktes Augenmerk auf die Entwicklung im Bereich der Befristungen legen“ wird.