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Studie zeigt erstmals die digitale Dividende

Digitalisierung führt zu einem direkten Geschäftserfolg, erläutern Christian Helmenstein, Michaela Zalesak, Michael Zettel und Philipp Krabb.
Digitalisierung führt zu einem direkten Geschäftserfolg, erläutern Christian Helmenstein, Michaela Zalesak, Michael Zettel und Philipp Krabb. (c) Daniel Mikkelsen
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Wirtschaft. Digitalisierung bringt Wachstumsschub, Wertschöpfung, Arbeitsplätze und neue Investitionen.

Zahlt sich Digitalisierung aus? Die Industriellenvereinigung und Accenture sind mit ihrer jüngsten Studie „Die digitale Dividende“ dieser Frage nachgegangen. Die Ergebnisse belegen klar, dass die Digitalisierung nachweislich einen Wachstumsschub bringt, Arbeitsplätze schafft und sichert, die Wertschöpfung und die heimische Fertigungstiefe stärkt sowie Investitionen forciert.

„Digitalisierung zahlt sich aus, denn sie führt zu einem direkten, messbaren Geschäftserfolg. Es gibt die digitale Dividende“, erklärt Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich, und führt aus: „Mit einem zunehmenden Grad an Digitalisierung fällt die Unternehmensperformance immer besser aus.“ „Konkret erreichen digitalisierte Unternehmen im Durchschnitt ein mehr als dreimal so hohes Umsatzwachstum im Vergleich zu nicht digitalisierten Unternehmen“, erläutert Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, und fügt an: „Die Umsatzsteigerung pro Digitalisierungsstufe beträgt 8,3 Prozent.“

Hohes Wachstumspotenzial

Die erwarteten Umsatzanteile digitaler Produkte in den nächsten fünf Jahren liegen um 12,5 Prozentpunkte höher für die Digitalisierungsvorreiter. Bei den „digital blinden“ Unternehmen führen die digitalen Komponenten lediglich zu einer Anteilsausweitung von 5,5 Prozentpunkten. „Stark digitalisierte Unternehmen sehen die höchste Steigerung in rein digitalen Produkten“, betont Helmenstein.

Je höher der Digitalisierungsgrad ist, desto mehr Umsatzwachstum durch Digitalisierung ist zu erwarten. Das größte Potenzial haben damit nicht jene Unternehmen, die auf der Stufe 0 sind, sondern jene, die in der digitalen Transformation schon weit vorangegangen sind. Der Nutzen der Digitalisierung potenziert sich, neuerliche Investitionen zahlen sich weiterhin aus.

Das Verhältnis von Digitalisierungsgrad und Umsatzsteigerung.
Das Verhältnis von Digitalisierungsgrad und Umsatzsteigerung.(c) beigestellt

Erfolgs- und nicht Kostenfaktor

„Investitionen führen zu Investitionen. Es entsteht eine positive Investitionsspirale. Stark digitalisierte Unternehmen investieren mehr und profitieren überdurchschnittlich. Je höher der erzielte digitale Reifegrad, desto höher ist die digitale Dividende“, erläutert Zettel und betont, dass in der Studie „positive Mehrrundeneffekte“ zu erkennen seien, die mit der neuesten Generation von Investitionsgütern die Digitalisierung vorantreiben. „Diese Ergebnisse zeigen, dass Investitionen in die digitale Transformation kein reiner Kostenfaktor sind und nicht in den Bereich des CFO gehören, sondern ganz klar die nächste Dimension ansprechen und damit CEO-relevant sind. Investitionen in Digitalisierung bedeuten nicht nur Effizienzsteigerung, sondern vor allem Umsatzwachstum“, sagt der Accenture-Österreich-Chef. Die Umsatzrentabilität von Digitalisierungsinvestitionen bei den Innovationsführern liegt bei 45 Prozent, bei Nachzüglern beträgt der Vergleichswert 25 Prozent.

Mehrwert für die Gesellschaft

Digitalisierung schafft Jobs: Digitalisierte Unternehmen sind erfolgreicher, bieten mehr Jobs und interessantere Karrieren. Digitale Vorreiter sind Jobmotoren. Digitalisierte Unternehmen verzeichnen ein bis zu 7,2 Prozentpunkte höheres Mitarbeiterwachstum. „Die Anwendung digitaler Technologien und Geschäftsmodelle generiert ein nachhaltiges Wachstum, da sich diese sowohl auf die Produktivität als auch auf das Beschäftigtenwachstum positiv auswirkt“, erläutert Michaela Zalesak, Researcherin des Economica Instituts. „Hier steht Österreich im internationalen Wettbewerb: Haben wir viele digitalisierte und damit erfolgreiche Unternehmen, können wir in einer globalen Wettbewerbssituation Jobs nach Österreich bringen“, ergänzt Michael Zettel.

Gestärkte Wertschöpfung

Ein hoher Digitalisierungsgrad wirkt sich positiv auf die Fertigungstiefe aus. Der Eigenanteil des Unternehmens steigt. „Die Wertschöpfungs- bzw. die Fertigungstiefe von Unternehmen steigt mit dem Reifegrad der Digitalisierung. Es muss und kann weniger ausgelagert werden“, sagt IV-Chefökonom Helmenstein. Mit einem höheren Anteil an Eigenfertigung erhöht sich die Produktion in heimischen Betrieben.

Plattformwirtschaft

„Unternehmen, die digitale Plattformen für den Einkauf nutzen oder betreiben, weisen signifikant höhere Umsätze auf als andere Unternehmen“, erläutert Philipp Krabb, Manager Research bei Accenture. 65 Prozent der befragten Unternehmen nutzen oder betreiben digitale Plattformen für den Vertrieb, 52 Prozent nutzen diese für den Einkauf. „Diese Zahlen zeigen, dass hier viel Potenzial liegt, denn die Plattformwirtschaft wird in den kommenden Jahren den Weg ins digitale Zeitalter stärken.“

Zur Studie

Für die Studie wurde der Digitalisierungsgrad in vier Stufen unterteilt:

  • Stufe 0 ist „digital blind“. Ein Großteil der Datenspeicherung und der Informationsübermittlung passiert hier noch papierbasiert.
  • Stufe 1 steht für „digital abbilden“ – IKT kommt im Bereich der Arbeits- und Hilfsmittel zum Einsatz.
  • Die Stufe 2 heißt „digital agieren“. Diese Betriebe nutzen ihre Daten, verfügen über eine digitale Prozessoptimierung, aber die Entscheidungen liegen noch beim Menschen.
    Die Stufe 3, die letzte Stufe, bedeutet „digital autonom“. Es werden datenbasierte Produkte und Dienstleistungen verkauft, Prozesse sind automatisiert und datengestützt, Entscheidungen können auch automatisiert getroffen werden. Auf dieser Stufe stehen die digitalen Geschäfts-modelle im Fokus.

Die 112 in der Studie befragten Unternehmen wurden den jeweiligen Stufen zugeordnet. Das durchschnittliche Umsatzwachstum lag bei Stufe 0 bei 3,9 Prozent, bei Stufe 1 bei 13,0 Prozent und bei den Stufen 2 und 3 bei 15,3 Prozent.

Mehr Informationen unter: www.accenture.com

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