Oper

Salzburgs Bösewicht rettet Grazer Oper: Tézier ersetzte Terfel

Aus Salzburg nach Graz: Ludovic Tézier, rechts neben Jonas Kaufmann und Kristine Opolais.
Aus Salzburg nach Graz: Ludovic Tézier, rechts neben Jonas Kaufmann und Kristine Opolais.Martin Schönbauer
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Trotz beeinträchtigter Generalprobe konnte „Tosca“ auf der Grazer Kasematten-Bühne stattfinden und im ORF gesendet werden.

Einen Tag nach der Premiere bei den Salzburger Festspielen lag auch die Grazer Musikwelt im „Tosca“-Fieber. In diesem bemerkenswerten Opern-Match Graz-Salzburg hatte die Generalproben-Runde unentschieden geendet: Hier sagte Anna Netrebko ab, da versagte, wie gestern berichtet, Bryn Terfel die Stimme. Die Premieren-Konfrontation dürfte, glaubt man den keineswegs euphorischen Salzburger Rezensionen, dann doch Graz gewonnen haben, wobei die Tatsache, dass auf der Kasematten-Bühne eine konzertante Version geboten wurde, nicht von Nachteil gewesen sein dürfte . . .

Die Begeisterung des Publikums schien im Laufe des Abends auf die Protagonisten überzuspringen: Knapp an einem Dacapo vorbei schrammte Kristine Opolais mit ihrem „Gebet“.  Jonas Kaufmann musste die „Sternenarie“ wiederholen. „Tosca“-Pointe: Ludovic Tézier, der Scarpia der Salzburger Produktion, wurde nach Terfels Ausstieg zum Retter und präsentierte auch in Graz seine psychologische Gestaltung des Polizeichefs, der eine beängstigte Ruhe ausstrahlt, während er vokal mühelos sowohl das Finale des ersten Aktes dominiert und danach das permanente Wechselspiel von Eskalation und Deeskalation im Dialog mit Tosca grandios modelliert.

Das Publikum antwortete mit frenetischem Beifall. Wer nicht dabei war, kann sich seine Meinung über die Puccini-Konkurrenz der beiden Landeshauptstädte bilden: Beide Aufführungen wurden vom ORF aufgezeichnet, die Grazer „Tosca“ ist in der Mediathek abrufbar, die Salzburger Aufzeichnung wird am 27. August gesendet.

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