Die Folgen des Brexit sind in Großbritannien immer deutlicher zu spüren. Es gibt Lieferengpässe, einen Mangel an Arbeitskräften und sinkende Exporte. In den Supermärkten des Landes bleiben bereits Regale leer.
Was für Österreicher weiße Weihnachten sind, ist für die Briten ihr Truthahn am Christtag. Traditionell wird der Braten an diesem Tag im Familienkreis mit zahlreichen Beilagen und großer Hingabe verspeist. Doch dieses Jahr schlagen die Züchter Alarm: „Es drohen massive Ausfälle, denn Firmen können es nicht riskieren, Truthähne zu züchten, ohne die erforderlichen Arbeitskräfte zu haben“, sagt Paul Kelly, Chef von KellyBronze, einem führenden Hersteller. „Das wäre finanzieller Selbstmord. Nach Weihnachten sind Truthähne nichts wert.“
Der Dachverband British Poultry Council macht für den Engpass den Brexit verantwortlich, der zu einem massiven Verlust an Arbeitnehmern geführt habe. Von den 40.000 Arbeitsplätzen in der Geflügelindustrie gebe es derzeit 7000 freie Stellen. In einem Brief an Innenministerin Priti Patel forderte der Verband schon vor einem Monat eine Ausnahme von den strengen Bestimmungen für ausländische Arbeitnehmer. Auf eine Antwort wartet man bis heute.