Pandemie

Kurz: "Für sicheren Herbst braucht es eine höhere Impfquote"

Platter und Kurz
Platter und KurzAPA/HERBERT NEUBAUER
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Insbesondere jüngere Menschen müssten sich verstärkt gegen das Coronavirus impfen lassen, appellieren Kanzler Kurz und Tirols Landeschef Platter. Andernfalls drohe 1G.

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Tirols Landeshauptmann Günther Platter (beide ÖVP) appellieren eindringlich an all jene Personen, die sich bisher noch nicht gegen das Coronavirus impfen lassen haben. „Für einen sicheren Herbst und Winter braucht es eine noch höhere Impfquote", betonten beide Politiker am Dienstag in einer Aussendung nach einem Arbeitsgespräch in Innsbruck.

Insbesondere das Impfniveau bei jüngeren Menschen gelte es zu erhöhen. Sollte dies nicht gelingen, könnten sich Kurz und Platter, letzterer führt derzeit den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz, die Einführung der 1G-Regel in der Nachtgastronomie vorstellen. Damit gemeint ist, dass nur noch Geimpfte in Nachtlokale gehen dürfen, während auf das Coronavirus negativ Getestete oder von Covid-19 Genesene nicht am Geschehen teilhaben dürfen.

Zudem bedürfe es weiterer Anstrengungen, um die Impfbereitschaft der noch nicht geimpften Bevölkerung zu steigern, mahnten die türkisen Vertreter.

„Schielen auf Sieben-Tages-Inzidenzen nicht zielführend“ 

Erneut drängten Kurz und Platter auch darauf, zur Beurteilung des Infektionsgeschehens die Krankenhausbelegungen und nicht allein die Inzidenzen heranzuziehen: "Das alleinige Schielen auf Sieben-Tages-Inzidenzen ist in dieser Pandemie nicht zielführend. Immer mehr Länder haben das erkannt, so auch Deutschland", sagte Platter.

Der Hintergrund: In der Bundesrepublik will man sich darauf verständigt haben, dass künftig nicht mehr die Inzidenzen der wesentliche Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems sein soll, sondern wie hoch die Hospitalisierung sei. Man fordere daher EU-weit möglichst einheitliche Kriterien zur Beurteilung des Infektionsgeschehens, so Platter.

Kurz befindet sich seit Montag in Tirol. Der ÖVP-Chef hat dort an einer internen Parteiveranstaltung teilgenommen. Beim Europäischen Forum Alpbach, das am heutigen Dienstag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet wird, wird Kurz nicht dabei sein.

(APA/Red.)

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