Netflix-Film

„The Witcher: Nightmare of the Wolf“: Blutige Kurzweil

RELEASE DATE: August 23, 2021 TITLE: The Witcher: Nightmare of The Wolf STUDIO: DIRECTOR: Kwang Il Han PLOT: Escaping fr
RELEASE DATE: August 23, 2021 TITLE: The Witcher: Nightmare of The Wolf STUDIO: DIRECTOR: Kwang Il Han PLOT: Escaping fr(c) imago images/ZUMA Press (Netflix via www.imago-images.de)
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Der Anime-Film „The Witcher: Nightmare of the Wolf“ erzählt eine Vorgeschichte zur Serie „The Witcher“. Brutal und actionreich. Neu auf Netflix.

Den Kindern ergeht es schlecht in der Heimat der Hexer, in dem nicht nur in den Wäldern allerlei Monster leben. Noch sind keine fünf Minuten des Anime-Films „The Witcher: Nightmare of the Wolf“ (neu auf Netflix) vergangen, da fliegen schon drei kraushaarige kleine Mädchen durch die Luft und nichts bleibt von ihnen zurück außer einer Blutspur im Schnee. Sie sind nicht die einzigen, die früh und grausam sterben – oder die brutal „ausgebildet“ werden. Der ab 18 Jahren freigegebene Film ist ein Vorgeschmack auf die neue Staffel von „The Witcher“ mit Henry Cavill, die am 17. Dezember starten soll, und erzählt die Vorgeschichte der sogenannten Hexer: Monsterjäger mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Die Handlung dreht sich um Hexer Vesemir (Originalstimme: Theo James), einem der Besten seiner Zunft. Dieser reist durch die Lande und sammelt überall Säckchen voller Geld für seine erfolgreichen Monsterjagden ein. Mit Idealismus ist es bei ihm nicht weit her. Er will bezahlt werden für seine Dienste, die nur widerwillig in Anspruch genommen werden: Denn Hexer stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den immer seltener auftretenden Monstern, die sie jagen. Gibt es keine gefährlichen Kreaturen, sind auch sie überflüssig. Und so wirft die Zauberin Tetra (Lara Pulver) schon bald die Kernfrage des Films auf: Von wem geht die Bedrohung inzwischen tatsächlich aus, von den Monstern oder den Hexern?

In diesen Henne-oder-Ei-Konflikt, debattiert am Hof irgendeines Königs, wird man als Zuseher mehr hineingeworfen als -geführt. Hier spart der Film mit Erklärungen. Manches erschließt sich zum Schluss, etwa, warum Lady Zerbst (Mary McDonnell) die Hexer so vehement verteidigt. Anderes bleibt unerklärt. Regisseur Kwang Il Han und die auch für die Hauptserie verantwortlichen Beau DeMayo (hier Drehbuchautor) und Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich (hier Produzentin) setzen auf Vorwissen.

RELEASE DATE: August 23, 2021 TITLE: The Witcher: Nightmare of The Wolf STUDIO: DIRECTOR: Kwang Il Han PLOT: Escaping fr
RELEASE DATE: August 23, 2021 TITLE: The Witcher: Nightmare of The Wolf STUDIO: DIRECTOR: Kwang Il Han PLOT: Escaping fr(c) imago images/ZUMA Press (Netflix via www.imago-images.de)

Auch, wer die Buchvorlage von Andrzej Sapkowski nicht gelesen, oder die Computerspiele nicht gespielt hat, wird die Grundgeschichte verstehen. Nur die „Witcher“-Serie sollte man wohl in Grundzügen kennen. Hexer Vesemir ist der Mentor von Geralt von Riva aus der Serie, mit ähnlich flinker Zunge, aber weniger trockenem Witz. Der knapp eineinhalbstündige Film ist außerdem ähnlich aufgebaut wie eine „Witcher“-Folge: Da wie dort wächst sich eine scheinbar kleine kleine Bedrohung aus und am Schluss steht da wie dort die Frage: Wer sind die wahren Monster? Diejenigen, die in den Wäldern lauern oder die in Menschengestalt?

Diese Frage wird im kurzweiligen Film nicht letztgültig beantwortet, wohl aber eine aus der Serie geklärt: Wie wird man eigentlich Hexer? „The Witcher: Nightmare of the Wolf“ schildert diese Ausbildung in Rückblenden: eine für viele der auserkorenen Buben tödliche Angelegenheit. Überhaupt macht der Film ausgiebig Gebrauch davon, dass er durch die Animation Grenzen des Filmbaren überschreiten kann: Solche rasanten Kampfszenen können nicht mit Schauspielern choreografiert werden, jedenfalls nicht, ohne das Budget einer Serie zu sprengen.

„The Witcher: Nightmare of the Wolf“, auf Netflix

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