Anthony Hopkins spielt im Psycho-Drama „The Father“ einen greisen Patriarchen, der Opern hört und dabei allmählich den Verstand verliert – wofür er heuer einen Oscar bekam.
Mentale Störungen sind für Story-Entwickler und Plot-Tüftler ein gefundenes Fressen: Erweist sich die unzuverlässige Wahrnehmung eines psychisch desolaten Helden doch als besonders hilfreich, um – etwa im Krimi – eine doppelbödige Handlungsstruktur, falsche Fährten und überraschende Wendungen zu konstruieren. Dass „The Father“ nicht nur ein Drama, sondern im selben Ausmaß ein Psychothriller ist, der sich ähnlich effektheischender Taschenspielertricks bedient, wirkt zunächst etwas unangemessen.