Kunst und Politik

Ach, ließe Bidens Sohn doch das Malen sein!

Hunter Biden
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Weshalb zahlen wohl Kunden einer New Yorker Galerie stark überhöhte Preise für Werke eines Künstlers ohne Talent und Rang? Die Vermarktung von Hunter Biden bringt das Weiße Haus in Bedrängnis.

Der Galerist ist von seiner Entdeckung überzeugt. Die „vielen Probleme“ des Malers ließen diesen „wirklich großartige Kunst produzieren“, schwärmt Kunsthändler Georges Bergès. Seine Bilder hätten eine „Authentizität“, die ihn mit Lucian Freud oder Francis Bacon vergleichbar mache. „Seine Kunst hat eine tiefe Energie, die Hoffnung ausstrahlt, das Versprechen einer besseren Zukunft.“ Zumal für den Galeristen selbst: Er war bisher keine große Nummer auf dem New Yorker Kunstmarkt, aber diesen Sommer wird in ganz Amerika über keinen Kollegen so viel geredet wie über ihn. Und für den Maler: Es ist recht ungewöhnlich, dass die Ölbilder eines 51-jährigen Autodidakten und gelernten Juristen vom Start weg, bei der Vernissage im Oktober, je eine halbe Million Dollar erzielen sollen. Was die Website der Galerie diskret verschweigt: Der tolle Fang hat einen noch tolleren Vater, den Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Hunter Biden ist der bekannteste aller unbekannten Künstler: jener Investor und Lobbyist, um den es in Trumps erstem Impeachment-Verfahren ging. Allzu plump hatte der Ex-Präsident versucht, von der Ukraine belastendes Material gegen den Sohn seines Herausforderers Joe Biden einzufordern. Aber auch wenn man Hunter nie Ungesetzliches nachweisen konnte: Seine Geschäfte mit korrupten Oligarchen boten kein gutes Bild, wie er längst selber zugibt.

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