Eine(r) aus 183

Auf Mission gegen das „System Kurz“

Caio Kauffmann
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Mit Helmut Brandstätter versucht sich wieder einmal ein Journalist als Politiker. Das wäre er beinahe schon vor Jahrzehnten geworden. Nun scheint seine Motivation der Sturz von Sebastian Kurz zu sein. Neben der Rettung der EU.

Helmut Brandstätter ist ein alter Schwarzer – nicht im parteipolitischen Sinne, sondern im ideologischen. „Ein Christlichsozialer“, korrigiert der Abgeordnete der Neos. Er war Vorsitzender der ÖH an der Uni Wien von 1977 bis 1979 als Vertreter der Österreichischen Studentenunion (ÖSU), gewissermaßen die Vorgängerin der AG. Er war damals gut mit Alois Mock, sein Onkel saß für die ÖVP im Nationalrat und er hatte selbst eine Karriere in der Politik im Auge. Eine ausgedehnte Reise in der Welt umher später kam er jedoch zu dem Entschluss, diese Welt lieber beschreiben als selbst gestalten zu wollen. Brandstätter wurde Journalist: beim ORF, etwa beim „Inlandsreport“, er war Chef von n-tv, zuletzt Herausgeber des „Kurier“. Und zwischenzeitlich Unternehmensberater.

Wie nicht wenige alte Schwarze bzw. Christlichsoziale hat auch Helmut Brandstätter ein Problem mit der türkisen Volkspartei des Sebastian Kurz. Seit seinem Einstieg in die Politik hat man überhaupt den Eindruck, der Mann hat eine Mission: den Sturz von Sebastian Kurz. Er hat ihm schon ein Buch gewidmet – noch zu seiner Zeit als Herausgeber des „Kurier“ – und arbeitet sich immer wieder, im Nationalrat, in Interviews, im U-Ausschuss, am Kanzler ab. Dort, im Untersuchungsausschuss, geriet er dann auch persönlich mit Kurz aneinander. Es ging um die Frage, ob Sebastian Kurz in Medien interveniert habe, um missliebige Journalisten loszuwerden.

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