Fahrbericht

Worauf Mini beim Update vergessen hat

Außen hui, innen mit einem unsäglichen Schalthebel. Foto: Rief
Außen hui, innen mit einem unsäglichen Schalthebel. Foto: Rief
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Der Mini wurde sanft überarbeitet, nur auf ein Teil haben die Designer vergessen.

Wien. Die Autos auf unseren Straßen werden einander immer ähnlicher: Große SUVs, die alle eine ziemlich gleiche Silhouette haben. Sieht man hin und wieder eine Limousine, ist man schon überrascht.

Und dann gibt es den Mini, der im Straßenbild so wohltuend auffällt, wie etwa der Fiat 500 – auch wenn er nichts mehr mit dem Ur-Mini zu tun hat und manche Modelle sogar auf der Plattform eines SUV stehen (BMW X1). Die Heckleuchten im Union-Jack-Design etwa – wie schön ist das denn?!

Und dann steigt man in den Mini ein und sieht diesen unsäglichen Hebel der Automatikschaltung. Er sieht aus, wie ein Überbleibsel aus alten Lagerbeständen von BMW. Wie, bitte, kann jemand, der so liebevoll den Union-Jack in die Heckleuchten gezaubert hat so einen Schalthebel approbieren?

Sieht aus, wie aus Altbeständen von BMW
Sieht aus, wie aus Altbeständen von BMWRief

Er ist leider auch im neuen, dezent überarbeiteten Mini geblieben, der jetzt bei den Händlern steht. „Frische Designakzente“ verspricht Mini, beispielsweise Stoßfänger in Wagenfarbe, serienmäßige LED-Scheinwerfer und eine Fahrzeugfront, „die den hexagonalen Kühlergrill und die runden Scheinwerfer noch prägender in Szene setzt“. Nützt alles nichts bei diesem Schalthebel!

Innen gibt es nun serienmäßig einen 8,8-Zoll-Touchscreen. Über den kann man aber seltsamerweise die Musikwiedergabe des Handys nicht steuern. Will man ein Lied überspringen oder pausieren, muss man zum Telefon greifen, das man allerdings nirgendwo ordentlich ablegen kann.

Die vorgesehene Handyhalterung unter der Armauflage scheint ebenfalls aus alten BMW-Beständen zu kommen – aus einer Zeit, als Nokia noch Marktführer war. Moderne Smartphones sind für die Halterung jedenfalls zu groß.

Da passt nur ein altes Nokia-Handy hinnen, für moderne Smartphones ist die Halterung zu klein
Da passt nur ein altes Nokia-Handy hinnen, für moderne Smartphones ist die Halterung zu kleinRief

Motorisiert war unser Test-Mini mit einem 1,5-Liter-Benzinmotor mit 136 PS. Mehr braucht man im Stadtverkehr nicht, genausowenig wie die Sonderausstattung John-Cooper-Works-Trim um 4790 Euro (ohne NoVA und Mehrwertsteuer). Die mutet in diesem Zusammenspiel eher wie Amtsanmaßung an. Der Verbrauch pendelte sich bei durchaus erträglichen 6,7 Liter ein.

Der Mini kostet als Dreitürer ab 19.800 Euro, als Fünftürer ab 20.750 Euro. Wer noch 50 Euro oder mehr übrig hat, findet im Internet recht schöne Schalthebel.

Zufallsbegegnung auf dem Supermartkparkplatz: Mini neu und alt
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