Kommentar

Die suspekten Reichen

Mit ihrem Plan eines Vermögensregisters schießt die EU weit übers Ziel.

Eigentlich kennt man das nur aus Österreich: Wenn jemand ein schöneres Haus besitzt oder ein größeres Auto fährt als andere, dann ist er suspekt (der Staat macht es unter anderem mit Einkommensteuern bis zu 55 Prozent ja auch tatsächlich schwer, ein Vermögen anzuhäufen): Man vermutet im besten Fall einen Lottogewinn, eher aber Freunderlwirtschaft oder unlautere Geschäfte.

Das glaubt offenbar auch die EU, die mit weitgehenden Eingriffen in Privatheit und Datenschutz ein Register über das Vermögen jedes Europäers überlegt. Offiziell im Namen des Kampfs gegen Kriminelle und Schwarzgeld. Wer vermutet, dass Brüssel mit dem Plan im Interesse mancher seiner Mitglieder Vorarbeiten für die Einführung einer Vermögensteuer leisten will, liegt vielleicht auch nicht ganz falsch. Schadet ja nie, wenn man in Zeiten ausufernder Staatsausgaben weiß, wen man noch schröpfen kann.

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