Fahrbericht

Hyundai Santa Fe: Der Luxus, drücken und drehen zu können

Auch Hyundai setzt auf einen dominanten Kühlergrill
Auch Hyundai setzt auf einen dominanten KühlergrillRief
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Nach dem Kia Sorento kommt auch der Konzernbruder Hyundai Santa Fe ganz neu nach Europa. Jetzt auch als Plug-in-Hybridmodell und mit einer Bedienung, die nicht nur auf einen Touchscreen angewiesen ist.

Wien. Wir haben auf dieser Seite schon vom Kia Sorento geschwärmt, der in der vierten Generation den Sprung in die Oberklasse getan hat. Seine Plattform hat er nun dem Konzernbruder Hyundai spendiert, der darauf den neuen Santa Fe aufbaut.

Damit einher geht eine völlige Überarbeitung des größten SUVs des Hauses. Markant ist die Front des Santa Fe, die freilich nicht so elegant ausfällt wie beim kleineren SUV Tucson. Hyundai hat sich dem Trend zum riesigen Kühlergrill hingegeben, im Santa Fe nimmt er einen Großteil der Vorderseite ein. An den Rändern mündet er in zweigeteilte, eckige Scheinwerfer, oben in schmale Tagfahrlichter. Auch hinten folgt man dem Trend und zieht ein durchgehendes Reflektorband zwischen die Rückleuchten.

Den wahren Luxus bietet Hyundai im geräumigen Innenraum, der modern und luftig wirkt: eine Fahrzeugbedienung mit Knöpfen, Schaltern und Drehreglern. Man lernt das wieder zu schätzen, wenn man einmal versucht hat, auf einem riesigen Touchscreen die Klimaanlage sanfter zu stellen oder vom Radiosender auf Bluetooth-Audio zu wechseln. Wer trotzdem gern drückt, kann das am 10,25-Zoll-Bildschirm machen.

Viel Leder

Ärgerlich ist die Bevormundung durch das Auto, das einem beispielsweise verbietet, während der Fahrt ein Smartphone zu verbinden. Nicht einmal die Sitzeinstellung kann man abrufen, dafür muss das Fahrzeug stillstehen.

Beim Radstand ist man mit 2,76 Metern den Maßen des Vorgängers treu geblieben, dank der verschiebbaren Rückbank kann man den Fondpassagieren viel Platz bieten. Der Kofferraum fällt mit 634 Litern üppig aus. In der von uns getesteten Luxury-Line-Ausstattung bietet Hyundai alles auf, was nobles Ambiente gibt – von der Alcantara-Verkleidung der A-, B- und C-Säule bis zu einem Armaturenbrett in Lederoptik.

Die neue Plattform erlaubt nun auch den Einsatz eines Plug-in-Hybridsystems, das erfreulicherweise keine Auswirkungen auf die Größe des Kofferraums hat. In unserem Test kamen wir mit dem 13,8-kWh-Akku rein elektrisch knapp über 50 Kilometer weit.

265 PS Leistung

Den 91 PS starken Elektromotor haben die Koreaner mit einem sparsamen 1,6-Liter-Benzinmotor (180 PS) kombiniert, die Systemleistung liegt bei 265 PS und einem Drehmoment von 350 Nm. In unserem Test verbrauchte der Zweitonner mit geladenem Akku auf mittleren Strecken um die fünf Liter, mit viel Langstrecke pendelte sich der Verbrauch bei knapp über sieben Litern ein.

Mutig ist die Preisansage von Hyundai: Obwohl dank des Hybridsystems in Österreich keine NoVA fällig wird, ist das bestausgestattete Plug-in-Hybridmodell mit 68.490 Euro das teuerste auf der Preisliste. Nach Abzug der Förderung bleiben noch 65.490 Euro – so viel wie für das 2,2-Liter-Dieselmodell.

(rie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2021)

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