Freiheitliche Heldensagen – eine wiederkehrende Tragödie

APA/GEORG HOCHMUTH
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Immer wenn die FPÖ sich anschickt, Regierungsverantwortung zu übernehmen, bricht das Gebäude zusammen. Weil es offenbar morsch ist.

Es war eine bemerkenswerte Karriere, die auch etwas von einer griechischen Tragödie hatte: vom Kind einer Alleinerzieherin aus Wien-Erdberg, anfangs politisch irrlichternd in die Neonazi-Szene verstrickt, zum Vizekanzler der Republik Österreich. Erst als er in diesem Amt schon angekommen schien, moderater geworden, bereit, staatsmännisch Verantwortung zu übernehmen, ereilte ihn das Schicksal, brachte ihn die Hybris vergangener Tage zu Fall. Über den Umweg Ibiza endete diese Karriere vor Gericht.

Teil eins wurde am Freitag endverhandelt – und mit einem Urteil bedacht. Die Richterin sah die Schuld von Heinz-Christian Strache und dem ihm verbundenen Privatklinik-Betreiber Walter Grubmüller als erwiesen an. Grubmüller wollte von Strache eine Gesetzesänderung erwirken, dass er in den Pritvatkrankenanstaltenfinanzierungsfonds aufgenommen werde. Und Strache habe als Abgeordneter und Vizekanzler auch die Handlungsmöglichkeiten dazu gehabt, so die Richterin. Vor diesem Hintergrund sei die erste Spende Walter Grubmüllers im Oktober 2016 an die FPÖ erfolgt. Strache sollte „motiviert“ werden. Und Strache sei dann tatsächlich aktiv geworden. „Ohne Strache hätte es vielleicht bis heute keine Prikraf-Diskussion gegeben.“

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