Josefstadt

Alexander Absenger: „Jetzt wird es knackig“

Christine Pichler
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Premierenstau in der Josefstadt: Alexander Absenger spielt Schnitzler und Tolstoi und spürt zunehmende Kälte in der Gesellschaft.

Als Kind war ich eher schüchtern“, bekennt der Steirer Alexander Absenger, seit sieben Jahren am Wiener Theater in der Josefstadt engagiert. Dort spielt er nun die Hauptrolle in Schnitzlers „Der Weg ins Freie“ aus dem Jahr 1908: Georg von Wergenthin, Komponist, Freiherr, zeugt mit der Klavierlehrerin Anna einen Sohn, der nach einer schweren Geburt verstirbt. Wergenthin kann sich nun seiner Kapellmeister-Karriere in Deutschland widmen, worüber er erleichtert ist. Anna bleibt zurück in Wien, einen letzten Liebes-ausflug in die Berge mit Georg lehnt sie ab. Sie möchte nicht noch einmal die Schmerzen einer Horrorgeburt wie der ersten erleben. Von ihrem Geliebten ist Anna enttäuscht. Zu Recht? „Georg geht radikal und rücksichtslos mit seinen Liebschaften um“, erläutert Absenger: „Er ist ein Egoist, ein Täter. Man kann sich auf ihn nicht verlassen. Er macht es sich einfach und schreitet auf Kosten anderer durchs Leben.

Dabei ist er nicht dumm, ein Intellektueller, nur manchmal fast naiv. Er glaubt, dass sich vieles ausgeht, es geht sich aber dann halt eben vieles nicht aus.“ Hat Georg Ähnlichkeiten mit Absenger? „Ich hoffe nicht. Aber ich hab’ das auch manchmal, dass ich mich treiben lasse und auf Umwege gerate. Das ist ja auch etwas Schönes“.

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