Amerikanistik

Wie Filme Bergvorstellungen prägen

Bergfilme gibt es seit den Anfängen des Mediums Film. An der Uni Innsbruck wird die Geschichte der Filmtheorie anhand des Genres neu aufgerollt.
Bergfilme gibt es seit den Anfängen des Mediums Film. An der Uni Innsbruck wird die Geschichte der Filmtheorie anhand des Genres neu aufgerollt.Gerhard Wild/picturedesk.com
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Ein Innsbrucker Forschungsteam sucht in europäischen und amerikanischen Bergfilmen nach wechselseitigen Einflüssen. Die Alpen spielen dabei bis heute eine zentrale Rolle.

Die Vögel zwitschern, die Glocken läuten, im Hintergrund thronen die heimlichen Helden des Films – die Berge. In dieser Idylle entfaltet sich 1956 das berühmte Drama der „Geierwally“. Fünfmal wurde der gleichnamige Roman von Wilhelmine von Hillern verfilmt – den Anfang machte 1921 ein Stummfilm. In dieser Zeit liegen die Anfänge des deutschen Bergfilmgenres, mit dem Namen wie Arnold Fanck („Die weiße Hölle vom Piz Palü“), Luis Trenker („Berge in Flammen“) und Leni Riefenstahl („Das blaue Licht“) verbunden sind.

Ein Genre, dem sich der Amerikanist Christian Quendler von der Universität Innsbruck verschrieben hat. Er betont: „Das filmische Interesse an Bergen beginnt jedoch lang vor Fanck und Co., und es ist auch viel breiter als diese melodramtischen Dreiecksbeziehungen um die Gipfel der 1920er- und 1930er-Jahre.“ In dem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt „Delocating Mountains“ untersucht er mit seinem Team anhand eines umfassenden Korpus von etwa 500 Filmen den Bergfilm entlang von drei Achsen: der Rolle der Berge in der Filmtheorie, dem transatlantischen Austausch von Bergvorstellungen und dem Abstiegsnarrativ. Im Zentrum der ersten Achse steht die Frage, wie Berge dabei helfen können, das Medium Film besser zu verstehen.

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