Verbraucher

Höhere Preise werden uns bleiben

Die Begrenzung der Erderwärmung wird sich auch in höheren Verbraucherpreisen widerspiegeln.
Die Begrenzung der Erderwärmung wird sich auch in höheren Verbraucherpreisen widerspiegeln. Imago
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In den kommenden zehn Jahren werden die Inflationsraten zwischen zwei und drei Prozent liegen, glauben die Experten der Raiffeisen. Was die Gründe dafür sind.

Wien. In den vergangenen zehn Jahren haben wir uns in der Eurozone an Inflationsraten von deutlich unter zwei Prozent gewöhnt. Eine Entwicklung, die sich so wohl nicht fortschreiben lassen wird. Die doch recht deutlichen Preissteigerungen aus 2021 sind dabei aber nicht unbedingt als Vorboten einer langfristigen Entwicklung zu sehen. Denn sie sind den coronabedingten Verwerfungen, Basiseffekten und auch Schätzungen von Preisen im Warenkorb (mangels Datenverfügbarkeit) geschuldet. „Man darf die aktuellen Zahlen nicht überinterpretieren“, sagte Gunter Deuber von Raiffeisen Research am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Verlässlichere Daten zu den Verbraucherpreisen erwartet der Experte ab dem Frühjahr 2022.

In naher Zukunft sollten sich die Inflationsraten also wieder halbwegs normalisieren. Mit Blick auf die kommenden zehn Jahre geht man bei Raiffeisen allerdings von Preissteigerungen zwischen zwei und drei Prozent aus. Das hat nach Ansicht der Experten mehrere Gründe.

Globalisierung

Die Globalisierung hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich preisdämpfend gewirkt. Die Produktion von Waren wurde billiger, weil eine Verlagerung nach Fernost stattfand. Doch mit dem Zusammenbruch der Lieferketten im Zuge der Coronakrise wurde der Ruf nach nationalen Produktionsstätten, etwa in der Halbleiterindustrie, lauter. Deren Aufbau kostet viel Geld, was sich früher oder später nicht nur in höheren Herstellungskosten, sondern auch in deutlich teureren Waren widerspiegelt. Vorstöße, wie jener nach einem EU-weiten Lieferkettengesetz – Deutschland hat ein solches bereits beschlossen – stellen faire Arbeitsbedingungen oder hohe Umweltstandards in den Vordergrund. Auch das wird es nicht ohne Preiserhöhungen geben.

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