Es gibt einfachere Kunststücke, als Beruf und Familie zu vereinbaren.
Belastung

Mental Load: Mutter im Stand-by-Modus

Für alles zuständig zu sein und alles wissen müssen ist für viele Mütter eine Dauerbelastung. Gegen diese Art von Mental Load hilft nur eines: weniger.

„Care Work“ und „Self Care“ sind zwei Begriffe, die sich wie zwei Kinder verhalten, die sich nicht vertragen, aber losschreien, sobald man sie in separate Räume stellt. Wirklich gut läuft die Pflegearbeit in Familien aber eben nur, wenn sich die Pflegenden auch um sich selbst kümmern können und Auszeiten bekommen. Die zeitliche und partnerschaftliche Organisationsarbeit, die dahintersteht, ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn viele Väter sehr aktiv im Familienalltag mitwirken, müssen aus verschiedenen Gründen noch immer mehr Frauen der Vereinbarkeit von Job und Familie hinterherjagen. Der tägliche Marathon vom Kind-aus-dem-Bett-Kriegen bis zum Wieder-ins-Bett-Kriegen hinterlässt dann nicht selten giftige Spuren in der Laune der Mutter und im nächsten Schritt in der Beziehung zum Partner.

Mit dem Beginn der Schulzeit kann sich dieses Rennen für viele Mütter noch einmal drehen. Während der Kindergarten den Nachmittag noch geregelt hat, steht das Volksschulkind vielleicht zu Mittag wieder vor der Tür. Nachmittagsbetreuung gibt es nicht überall, und die Großeltern sind nicht immer ums Eck. Die Schulzeit bringt auch noch eine andere Änderung mit sich, das Kind ist jetzt nicht mehr müde vom Spielen, sondern fordert wie ein brummender Hummelschwarm den körperlichen Ausgleich vom Sitzunterricht ein. Und irgendjemand sollte noch kochen, die Hausaufgaben begleiten und das häusliche Chaos beseitigen.

Ansprüche kappen. Damit das Familienleben kein Krampf wird, rät Autorin Katharina Marisa Katz dazu, als ersten Schritt die Ansprüche an sich selbst zurückzuschrauben. „Das größte Problem ist, dass Mütter es immer besonders gut machen wollen. Das hat etwas mit alten Rollenvorbildern zu tun. Unsere Mütter haben uns auch die Schultüten gepackt, die schönste Brotdose liebevoll bestückt, die Schultasche gerichtet und so weiter. Aber die waren im Zweifel auch zu Hause und hatten Zeit dafür. Wenn wir jetzt merken, dass es zu viel wird, dürfen wir die Väter voll miteinspannen.“ Die Kinder kann man für kleine Aufgaben ebenfalls einbeziehen, erzählt sie in einem Gespräch zu ihrem neuesten Buch „Zwischen Laptop und Legosteinen“, in dem sie über die Vereinbarkeit von Familie und Leben schreibt.

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