Feuchtgebiete an Küsten

Steigt Land mit dem Meer?

„Geisterwälder“ wie dieser sind dem vordringenden Salzwasser zum Opfer gefallen. Aber das nun gedeihende Gras hält stand.
„Geisterwälder“ wie dieser sind dem vordringenden Salzwasser zum Opfer gefallen. Aber das nun gedeihende Gras hält stand. Stephen B. Morton / AP / picture
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Viele Feuchtgebiete an Küsten sind durch die Erwärmung bedroht. Aber sie könnten sich selbst und das Hinterland retten, versichert ein Forscher.

Der Urgroßvater von Matt Kirwan war Land- und Forstwirt an der Chesapeake Bay an der Ostküste der USA, er hatte die Ländereien von seinen Ahnen, konnte sie aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht halten, weil die Küste sank und das vorrückende Meer die Böden und das Grundwasser versalzte. Auf den Feldern gediehen keine Früchte mehr, sondern nur salztolerante Gräser, und die Wälder starben bzw. wurden zu „Geisterwäldern“, in denen tote Stämme aus dem Boden ragen. So ist es heute vielerorts an der Ostküste der USA, Emily Ury (Duke) hat es im Frühjahr dokumentiert (Ecological Applications 4. 4.), es ist eine apokalyptische Illustration des Anstiegs der Meere durch die Erwärmung.

Aber für Kirwan, einen Küstenforscher am Virginia Institute of Marine Science, sind „Geisterwälder aus einer ökologischen Perspektive ein Gewinn“ (Science 372, S. 1254). Denn tot sind nur die Bäume, die Böden sind bewachsen, sie haben sich in Feuchtgebiete umgewandelt, die mit Salzwasser zurechtkommen und in Kirwans Augen dem steigenden Meer standhalten, indem sie selbst in die Höhe wachsen und/oder landeinwärts wandern, so wie es in den Tropen die Schutzwälder der Küsten tun, die Mangroven.

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