Bruno Kreisky
Legenden

Bruno Kreisky - „Man muss die Menschen gern haben“

Ein sozialistischer Großbürger, der wie ein Monarch regiert. Ein wortgewaltiger, widersprüchlicher Volkstribun, der 13 Jahre lang eine Ära prägt: Bruno Kreisky ist schlau, schlagfertig, aber auch demagogisch, er wird verehrt und angefeindet.

Für H. C. Artmann ist er eine „Jahrhundertpersönlichkeit“. Und der ewige Spötter Thomas Bernhard nennt ihn, als ob er Kreide gefressen hätte, „im allerwahrsten Sinne des Wortes einen Vollblutpolitiker“.

1936 im „Sozialistenprozess“ wird Bruno Kreiskys Verteidigungs-Philippika zu einer Anklage gegen den Austrofaschismus. Er wird zu einem Jahr Kerker wegen Hochverrats verurteilt, sitzt mit einem illegalen Nazi und einem Kommunisten in einer Zelle. Immer wieder erzählt Kreisky später die Geschichte der beiden Mithäftlinge: Der eine meint, bald werde Hitler auch in Österreich und er frei sein. Der andere antwortet ihm, dass Stalin kommen und Hitler verjagen wird. „Und ich“, beendet Kreisky den Bericht aus dem Gefängnis, „habe keinen Hitler und keinen Stalin gehabt, auf den ich hätte hoffen können, sondern nur die Hoffnung auf die Demokratie?“

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