Bundesliga

Ein Wiener Derby schaut nicht auf die Tabelle

Rapids Ercan Kara und Taxiarchis Fountas
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Rapid gastiert beim noch sieglosen Schlusslicht Austria. Die klassische Favoritenrolle kennt das 333. Duell der Stadtrivalen trotzdem nicht.

Wien. Deutlicher könnten die Vorzeichen vor dem 333. Wiener Fußball-Derby zwischen Rapid und Austria heute (17 Uhr, live Sky) eigentlich nicht sein: Während die Veilchen auf dem letzten Tabellenplatz stehen, ist Rapid Dritter und schaffte erneut die Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase. „Jetzt packen wir die alte Floskel aus, dass es keinen Favoriten gibt“, meinte Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic am Freitag. Die Statistik weist seine Mannschaft allerdings auch als solche aus, denn die Hütteldorfer sind seit vier Duellen ungeschlagen (ein Sieg).

„Es ist ein Spiel, das wir gewinnen wollen“, sagte Trainer Dietmar Kühbauer vor dem erneuten Auswärtsspiel in Favoriten. „Wir wissen, was wir tun müssen. Das ist das Entscheidende.“ Personell kann er fast aus dem Vollen schöpfen, einziger Wackelkandidat ist der an der Schulter angeschlagene Torhüter Richard Strebinger. Ausdrückliches Lob gab es vom Rapid-Coach für sein Gegenüber Manfred Schmid bei der Austria. „Der ,Schmidi‘ hat eines richtig gemacht, nämlich, dass er vor der Saison den Druck komplett von der Mannschaft genommen hat. Er hat in Wahrheit gesagt, dass sie zwei Jahre hart arbeiten müssen“, erinnerte er. „Man sieht, dass sie in den letzten Wochen immer besser gespielt haben. Ich glaube, dass die Mannschaft besser ist, als sie im Moment dasteht.“

Schmid selbst schätzte die aktuelle Austria-Situation als „kurios“ ein. „Wir haben wirklich – und besonders zuletzt gegen Sturm (Anm. 2:2) – gute Leistungen gebracht“, sagte der 50-Jährige. Trotz ausbleibender Erfolge bläst man am Verteilerkreis deshalb keineswegs Trübsal. Schmid merke „die Zuversicht und das Vertrauen“ seiner Akteure im täglichen Training. „Ich habe das Gefühl, da entwickelt sich etwas, die Stimmung ist gut. Von daher habe ich ein richtig gutes Gefühl.“

Wieder vor Fans

Dass das Derby erstmals seit Dezember 2019 wieder vor Zuschauern steigt, erhöht die Vorfreude bei allen Beteiligten. „Für mich waren es immer die schönsten Spiele, in ihrem Stadion zu gewinnen. Auf das brennt ein jeder von uns, dass wir dort am Sonntag mit unseren Fans gemeinsam den Sieg feiern können“, sagte Rapid-Kapitän Maximilian Hofmann. In der vergangenen Saison seien die Lokalduelle vor fast leeren Rängen „schon eher komisch“ gewesen. Am Sonntag könnte die Generali-Arena voll sein. Es dürfte jedoch beim Konjunktiv bleiben, denn die Austria bot keine Karten im freien Verkauf an. Abgesehen vom Gästesektor bleiben die Tickets Mitgliedern oder Abonnenten vorbehalten, was für grün-weißen Unmut sorgt. ⫻

(APA)

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