Minister Mückstein zufolge haben rund 30 Prozent mentale Probleme.
Alpbach. Die Pandemie hat einer Vielzahl von Studien zufolge quer durch die Bevölkerung zu mehr psychischem Stress geführt, genauso wie zu mehr Einsamkeit wegen der Kontaktbeschränkungen.
Besonders stark von mentalen Problemen betroffen sind ärmere Bevölkerungsschichten. Aber auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit psychischen Problemen kämpfen, steige, sagte Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) beim Europäischen Forum Alpbach. Corona und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie hätten die Ängste der Menschen in vielen Fällen gesteigert – „für sich selbst und ihre Lieben“, sagte Mückstein, der zuvor als Allgemeinmediziner praktizierte, am Sonntag. Die Maßnahmen zum Schutz der physischen Gesundheit wie Kontaktbeschränkungen und Lockdowns seien aber alternativlos gewesen.
„Bedürfnisse nicht vergessen“
„Die psychosozialen Bedürfnisse der Bevölkerung dürfen nicht vergessen werden“, sagte Mückstein. Es gebe zwar viele Herausforderungen im Gesundheitsbereich. „Wir müssen aber mentalen Krankheiten sicher eine spezielle Aufmerksamkeit widmen.“ Denn insgesamt würden zu wenige Betroffene psychologische Hilfe in Anspruch nehmen beziehungsweise bekommen. Gründe dafür seien etwa ein Mangel an Wahrnehmung psychischer Erkrankungen und eine Stigmatisierung. „Jedes dritte Kind, jeder dritte Jugendliche hat derzeit Probleme mit der mentalen Gesundheit“, so Mückstein. „Wir müssen sie so schnell wie möglich effektiv unterstützen.“