Buy or Sell

Teure Container machen reich

Das Containergeschäft floriert. Bei einem Weltmarktanteil von knapp einem Sechstel ist das kein Nachteil.
Das Containergeschäft floriert. Bei einem Weltmarktanteil von knapp einem Sechstel ist das kein Nachteil. [ Reuters ]
  • Drucken

Die weltgrößte Containerschifffahrtsreederei Møller-Maersk profitiert von der wieder boomenden Weltwirtschaft nach der Coronakrise. Die Börse honoriert das mit Kursgewinnen.

Wien. 1500 Dollar kostete die Reise Mitte August 2019 für einen 40-Fuß-Container per Schiff von China nach Rotterdam. Jetzt steht der Drewry World Container Index bei 9500 Dollar – und ein Ende der Teuerung ist noch nicht in Sicht. Die tatsächlichen Transportkosten am Spotmarkt haben die 10.000-Dollar-Marke ohnedies schon längst überschritten.

Geschuldet ist die Preisexplosion einerseits der Erholung der Weltwirtschaft, die andererseits auf einen Mangel an Containern vor allem auf der „Rennstrecke“ zwischen Asien und Europa trifft. In der Pandemie haben die Reedereien ihre Kapazitäten deutlich reduziert und bisher nicht dem Bedarf entsprechend aufgestockt – zum Teil absichtlich, wie Fachleute meinen. Dazu kam der Rückstau durch die Blockade des Suezkanals infolge der Havarie der Ever Given.

Was vor allem Unternehmen, die ihre Waren per Schiff rund um den Erdball schicken (müssen), zur Verzweiflung treibt, lässt die Reedereien die Hände reiben. Ihre Gewinne sprudeln, wie die Halbjahreszahlen der weltweit größten Containerschiffsreederei Møller-Maersk zeigen. Der Umsatz des dänischen Konzerns sprang von 18,6 auf 26,7 Milliarden Dollar, das operative Ergebnis schnellte von 1,3 auf 7,2 Milliarden hoch.
Netto verzehnfachte sich der Gewinn auf 6,5 Milliarden Dollar. Im gesamten Jahr 2020 fuhr Møller-Maersk nur die Hälfte des Nettogewinns ein. Auch beim Konkurrenten Hapag Lloyd klingeln die Kassen: Während der Umsatz um 50 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro stieg, verzehnfachte sich auch bei den Deutschen der Nettogewinn auf 2,7 Milliarden Euro.

Frachtpreise bleiben hoch

Das Containergeschäft, das den Großteil des Maersk-Volumens ausmacht, dürfte auch in den nächsten Monaten, florieren. Spediteure gehen davon aus, dass die Frachtpreise zumindest bis Jahresende hoch bleiben – und hoch gehalten – werden. Die Dänen kommen allein auf einen Weltmarktanteil von 17 Prozent, mit der Nummer zwei MSC, mit der sie die Schifffahrtsallianz 2M bilden, haben sie auf dem Atlantik einen Marktanteil von 45 Prozent.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.