Deutschland

Die Triell-Premiere: "Sie können nicht spielen wie Angela Merkel und reden wie Saskia Esken"

Baerbock und Laschet waren offensiver. Aber Scholz lächelte die Angriffe weg.
Baerbock und Laschet waren offensiver. Aber Scholz lächelte die Angriffe weg.(c) via REUTERS (MICHAEL KAPPELER)
  • Drucken

Armin Laschet und Annalena Baerbock wagen ein bisschen Offensive, Olaf Scholz merkelt. Eine Blitzumfrage kürt ihn zum Sieger des Dreikampfs der Kanzlerkandidaten. Ein paar Eindrücke eines historischen TV-Abends.

Kurz vor Schluss geistert das rot-grüne-rote Gespenst über die Fernsehschirme in den deutschen Wohnzimmern. Olaf Scholz, der SPD-Vizekanzler, wird gefragt, ob er eine Koalition mit der Linkspartei, also ein rot-grün-rotes Bündnis, nach der Wahl ausschließt. Scholz zieht ein paar inhaltliche rote Linien. Aber ein kategorisches Nein zu Rot-Grün-Rot kommt ihm nicht über die Lippen. Armin Laschet, der zuletzt ganz glücklose Unions-Kanzlerkandidat, stürzt sich jetzt ganz erwartbar auf das Thema. Scholz, meint Laschet, müsste doch nur die „drei Worte“ sagen: „Ich mache es nicht." Keine Koalition mit der Linken, mit den „Extremen“. Laschet zählt dann mit den Fingern nach  - eins, zwei, drei ... und korrigiert sich: Sind doch „vier Worte“: „Ich mache es nicht." Laschets Angriff auf Scholz gipfelt jedenfalls in dem Satz: „Sie können nicht spielen wie Angela Merkel und reden wie Saskia Esken.“

Der Satz erzählt viel über diesen Wahlkampf: Scholz (SPD) versucht sich seit Längerem als natürlicher Erbe von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu inszenieren. Und die Union versucht mit selber Kraft, den Blick weg vom pragmatischen Scholz auf die Gefahr eines Linksbündnisses und auf die prononciert linke SPD-Parteichefin Esken zu lenken. Kalkül: Esken, die ein Faible für Rot-Grün-Rot hat, schreckt einen Teile jener Wähler der Mitte ab, die zurzeit von CDU/CSU zur Scholz-SPD abwandern.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.