Gerüchte-Round-up

iPhone 13: Satelliten-Telefon mit Ein-Terabyte-Speicher für 2000 Euro?

APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
  • Drucken

Die Apple-Keynote für die iPhones steht kurz bevor. „Die Presse“ hat die aktuellen Gerüchte auf einen Blick zusammengefasst.

Die Präsentation des neuen iPhones samt Begleitgeräten wie der Apple-Watch steht kurz bevor. Einige Details sind bereits jetzt bekannt, oder besser gesagt, ziemlich solide Gerüchte. Bestätigt wurde bislang offiziell noch nichts. Auch nicht der Termin der Keynote. Folgt Apple seinem seit Jahren kultivierten akribischen Kalender, steht zumindest heuer dem zweiten Dienstag im September, nichts im Weg. Wir haben uns die Gerüchte angesehen und fassen zusammen, was von der Keynote in wenigen Wochen zu erwarten ist.

Auch wenn es einige nicht zu schätzen wissen, wird Apple wohl an der Nummerierung seines iPhones festhalten. Die Italiener wird es wohl freuen, bedeutet die 13 doch vielmehr Glück und nicht Pech, wie in vielen anderen Teilen dieser Welt. Letzterer Umstand ist einer Umfrage zufolge für viele Kunden sogar ein Grund diese Version auszulassen, wobei die Funktionen so einige wieder zurück an den Ladentisch locken wird.

Auszugehen ist auch heuer wieder von vier Modellen, iPhone 13, ein Mini, ein Pro und ein Pro Max. Wobei die Mini-Version abermals handlicher sein wird, ohne dabei Abstriche an der Ausstattung hinnehmen zu müssen. Dass dieses Modell aufgrund von geringer Nachfrage wieder eingestellt wird, scheint wieder vom Tisch zu sein. Während hingegen die Pro und Pro Max Modelle vor allem hinsichtlich der Kameras und einigen Spezialfunktionen punkten werden.

Wenn auch nur vier Modelle, wurden insgesamt sieben iPhones in der EEC-Datenbank (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) mit den Modellnummern A2628, A2630, A2634, A2635, A2640, A2643 und A2645 registriert. Dabei handelt es sich wohl auch um die unterschiedlichen Varianten, ob mit 5G oder mehr bzw. weniger Speicher.

Beim Aussehen dürfte es keine Überraschungen geben. Hier bleibt man wohl dem erst kürzlich eingeführten kantigeren Design treu. Wenn Apple ein Aussehen gefällt, bleibt es auch meist für drei bis vier Jahre. Nur minimale Änderungen, wie die Anordnung der Kameras wären denkbar.

Satter Abstand

Dass der Wunsch, dass Kameras endlich plan mit der Gehäuserückseite sein werden, sich wohl nicht erfüllen wird, zeigen die Gerüchte über die Kameraausstattung. Nachdem hier im letzten Jahr die Updates, abgesehen vom Lidar-Scanner, geringer ausfielen, soll das Kameramodul noch größer werden. Eben jener Sensor soll in den neuen Modulen standardmäßig verbaut sein, wodurch das Kameramodul sogar noch weiter herausragen könnte als ohnehin schon: satte 2,51 mm, statt 1,5-1,7 mm bei den Geräten der 12er-Serie. Das zeigen erste Dummies, die anhand von Vorlagen bei Zubehör-Partnern erstellt wurden.

Die Lidar-Technologie zeichnet sich dadurch aus, dass es möglich ist einen 3D-Raum zu vermessen und abzubilden. Dies kann für Augmented Reality Anwendungen genutzt werden. Hier gibt es bislang nur wenige Möglichkeiten bei Spielen. Auch zur Kaufentscheidung bieten es einige Möbelhäuser in den USA bereits an. Aber wohl am meisten Einsatz findet der Sensor noch bei Verbesserungen in der Fotografie (Fokussierung bei schwachem Licht).

Ebenfalls hoch im Kurs steht beim Kameraupdate eine optische Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung. Dies ist jetzt nur beim iPhone 12 Pro Max der Fall, soll aber in der neuen Version in allen Modellen eingebaut sein. Unschlüssig scheint man sich unter Analysten derzeit bei einem Ultra-Weitwinkel-Objektiv. Analyst Ming-Chi Kuo, der mit seinen Einschätzungen meist ins Schwarze trifft, geht davon aus, dass das Ultra-Weitwinkel-Objektiv seine Blende von f2.4 auf f1.8 ändern könnte. Dies würde die Lichtmenge verdoppeln, die aufgenommen werden kann und die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern. Das Ultra-Weitwinkel-Objektiv soll auch einen Autofokus erhalten. In diesen Genuss der Ausstattung werden aber wohl nur die beiden Pro-Modelle kommen. Für die Kamera-Sensoren hat Apple einen Vertrag über eine dreijährige Laufzeit mit Sony abgeschlossen.

Platz, Platz, Platz - bis zu ein Terabyte Speicher

Fotos in dieser Qualität und Menge an Daten brauchen auch Platz. Hierfür soll der Speicher entsprechend erweitert werden. Auf ein Terabyte soll der interne Speicherplatz anwachsen. Auch hier: Das wird wohl eher ein Ausstattungszuckerl für die Pro-Versionen, wenn nicht sogar nur für das Pro Max sein. Für das iPhone, iPhone Mini und das Pro würden somit weiterhin Varianten mit 64, 128 und 256 Gigabyte zur Auswahl stehen.

Seit dem iPhone 12 setzt Apple auf OLED-Displaytechnologie, das den klingenden Namen Super Retina XDR Display trägt. Das wird auch bleiben. Die Bildschirmwiederholrate hingegen könnte ein Update erfahren. Ein Feature, das in der Android-Welt längst angekommen ist und breiten Anklang gefunden hat. Bislang wurden 60 Hz Bildschirme verbaut. 120 Hz Displays (120 Bilder pro Sekunde) haben den Vorteil, dass die Inhalte flüssiger wiedergegeben werden, was beim lesen von langen Texten sehr angenehm ist und einen insgesamt "glatteren Gesamteindruck" liefern. Auch jene, die gerne am Handy spielen hat eine höhere Bildschirmwiederholrate positive Effekte. Das hat aber auch wiederum Auswirkungen auf den Stromverbrauch. Es ist also davon auszugehen, dass sich hier Apple einen Software-Kniff einfallen lässt, ähnlich wie bei 5G. Also dass nur dann 120 Hz zum Einsatz kommt, wenn es gebraucht wird. Oder man überlässt dem User selbst die Entscheidung, wie es bei den meisten Android-Handys der Fall ist. Und auch hier: Eine solche Ausstattung ist wohl nur in den Pro-Modellen zu erwarten.

Wobei einige Analysten davon ausgehen, dass Apple hier mit dem Einsatz einer LTPO-Display-Technologie (Low-Temperature Polycrystalline Oxide) dem Stromverbrauch etwas entgegensetzen könnte, wie sie auch schon bei der Apple Watch zum Einsatz kommt.

Apropos Display: Die Aussparung für die Kameras auf der Frontseite soll endlich schrumpfen.

Die Rückkehr des Fingerprint-Sensors

iPhone 12

In Zeiten einer Pandemie wäre der Fingerprint-Sensor als Sicherheitsfunktion sicherlich wieder wünschenswert. In Kombination mit einer Maske ist die Face ID nicht wie gewohnt zuverlässig, die Auswahl auf Entsperrmöglichkeiten daher auf Muster oder die Pin-Eingabe reduziert. Dass die Face ID nicht zuverlässig rotz mehrfacher Anpassungen funktioniert, ist auch nachvollziehbar. Immerhin fehlt ein großer Teil zum Abgleichen der gespeicherten biometrischen Daten. Wohl auch aus diesem Grund scheint Apple eine Reihe von Scannern zu testen, die unter dem Bildschirm liegen. Samsung hat hier zum Beispiel bereits Fortschritte erzielt. Ob die Tests so befriedigend ausgefallen sind, dass die Touch ID bereits im iPhone 13 ihre Renaissance erlebt, ist hingegen nicht zu erwarten.>>> Apple läutet 5G-Ära ein

>>> iPhone 12 Mini: Steve Jobs hatte recht [Testbericht]

>>> iPhone 12 Pro: Apple findet zu seiner alten Form zurück [Testbericht]

iPods mit dem iPhone laden

Während einiges in der Gerüchteküche fix gesetzt scheint, herrscht noch Uneinigkeit bei Akku-Ausdauer und Anpassungen bei Magsafe. Es könnte sein, dass hier stärkere Magneten zum Einsatz kommen, wodurch es möglich sein könnte, künftig Reverse-Charging zu ermöglichen. Das bedeutet, dass man unterwegs seine iPods oder andere kleinere Geräte laden könnte.

Biep, biep, kleiner Satellit

Einmal mehr lässt Analyst Ming-Chi Kuo mit einer Einschätzung, bzw. Gerücht aufhorchen. Die neuen iPhones sollen auch ohne Mobilfunkverbindung funktionieren. Sie sollen nämlich Satellitentelefonie ermöglichen. Ermöglichen soll das ein angepasster Qualcomm-X60-Basisband-Chip. Dadurch könnten sich die Geräte mit sogenannten LEO-Satelliten (in Erdumlaufbahn) verbinden. 

Als Notfallfunktion oder ausschließlich für Apples eigene Dienste wie iMessage und Facetime wäre es sicherlich spannend, wobei auch sicherlich nicht günstig. Außerdem müssen hier länderspezifische Unterschiede mitbedacht werden. Es könnte also sein, dass, wenn es überhaupt kommt, es nur in einigen Länder vorerst die Satelliten-Funktion geben wird. Wie schon in vielen Fällen früher. So hat es auch gedauert, bis Apple Pay hierzulande überhaupt verfügbar war.

Hier gibt es also noch allerhand Fragezeichen, weswegen man hinsichtlich dieser Funktion mit einer geringen Erwartungshaltung in die Keynote gehen sollte.

Zu guter Letzt: Farben und Preise

Aktuell stehen beim iPhone 12 folgende Farben zur Auswahl:

iPhone 12 Pro und 12 Pro Max: Silber, Gold, Graphit, Blau
iPhone 12 und 12 mini: Weiß, Schwarz, Blau, Grün, Rot, Lila

Das wird auch größtenteils so bleiben. Das 13 Pro wird sicher in Silber, Gold und einer Variante von Grau/Schwarz kommen, während das 13er in Weiß, Schwarz und Rot erhältlich sein wird. Lediglich grün und blau könnten ersetzt werden. Ein Rosé-Goldton und ein ins orange tendierender Bronzeton stehen offenbar zur Diskussion, wie einige Leaks zeigen.

Bei den Preisen erreicht Apple wohl einmal mehr neue Höhen. Aufgrund des anhaltenden Chipmangels, könnte es sein, dass der Konzern die gestiegenen Preise für Halbleiter an die Kunden weitergibt. Aktuell kostete das iPhone 12 Pro Max mit 512 Gigabyte auf knapp 1600 Euro. Die Terabyte-Version des iPhone 13 könnte aber mit bis zu 2000 Euro aufschlagen.

Fest steht: "Die Presse" wird wieder live über die Keynote berichten. Der 14. September sollte also schon jetzt rot im Kalender markiert werden. Bis dahin wird dieser Artikel laufend um weitere Gerüchte aktualisiert werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.