Schulstart

Neues Schuljahr bringt Sicherheitsphase, Laptops und verpflichtenden Ethikunterricht

Am 6. September kehren die Wiener Schüler wieder in die Schulklassen zurück. Welche Änderungen gibt es für sie?
Am 6. September kehren die Wiener Schüler wieder in die Schulklassen zurück. Welche Änderungen gibt es für sie? APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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In den fünften Klassen der AHS bzw. den ersten Klassen der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) müssen Schüler, die nicht in den Religionsunterricht gehen, verpflichtend einen Ethikunterricht besuchen.

Das Schuljahr 2021/22 bringt coronabedingt erstmals eine "Sicherheitsphase" zu Schulbeginn. Außerdem werden großflächig digitale Endgeräte wie Laptops und Tablets an die Schüler der ersten und zweiten Klassen AHS, Mittelschule und Sonderschule ausgeliefert. In den fünften Klassen der AHS bzw. den ersten Klassen der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) müssen Schüler, die nicht in den Religionsunterricht gehen, verpflichtend einen Ethikunterricht besuchen.

Gleich zu Beginn des Schuljahrs am 6. September in Ostösterreich (13. September in West- und Südösterreich) steht die dreiwöchige Sicherheitsphase am Programm: Alle Schüler und Lehrkräfte müssen in dieser Zeit unabhängig vom Impfstatus dreimal pro Woche einen Corona-Test absolvieren. Außerhalb der Klasse muss außerdem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Diese Phase endet in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am 27. September, im Westen am 4. Oktober. Welche Maßnahmen dann gelten, ist von der Corona-Entwicklung im jeweiligen Bundesland abhängig.

150.000 Schüler bekommen digitales Endgerät

Die abseits der Corona-Regelungen wichtigste Neuerung ist wohl die Ausstattung von rund 150.000 Schülern mit kostengünstigen digitalen Endgeräten. Umfasst sind die fünfte und sechste Schulstufe, also die ersten und zweiten Klassen AHS/Mittelschule/Sonderschule. Voraussetzung für die Teilnahme der Schulen war die Erarbeitung eines Konzepts, wie die Geräte im Unterricht eingesetzt werden sollen, und die Zustimmung der Schulpartnerschaftsgremien aus Eltern, Lehrern und Schülern. 93 Prozent der Schulen haben sich für eine Teilnahme entschieden.

Die Auslieferung der Geräte beginnt ab 20. September. Die Eltern müssen dabei einen Selbstbehalt von 25 Prozent bezahlen, das sind je nach gewähltem Gerät rund 100 Euro. Dafür geht das Gerät dann auch in den Privatbesitz der Schüler über. Familien mit wenig Geld können vom Selbstbehalt befreit werden. Ab dem nächsten Schuljahr erhalten dann die jeweiligen ersten Klassen AHS/Mittelschule/Sonderschule die Geräte.

Verpflichtender Ethikunterricht

Eine weitere große Änderung betrifft den Ethikunterricht: In den fünften Klassen der AHS bzw. den ersten Klassen der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) müssen ab heuer alle Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, das Fach Ethik besuchen. Bisher war dies nur an manchen Schulen im Rahmen von Schulversuchen der Fall. Das Ausmaß beträgt zwei Stunden pro Woche. Im darauffolgenden Schuljahr wird diese Verpflichtung auf die sechste Klasse AHS bzw. zweite Klasse der BMHS ausgedehnt usw. 2024/25 gibt es dann Ethikunterricht an allen Oberstufenklassen der AHS, im Jahr darauf auch an allen der BMHS.

Darüber hinaus werden weitere Schulversuche in das Regelschulwesen überführt. Das betrifft etwa das Schüler-Schüler-Gespräch bei der mündlichen Fremdsprachen-Matura. Dabei führt im Dialog-Teil nicht der Lehrer das Gespräch mit den Prüfungskandidaten, sondern diese diskutieren miteinander.

Neue Kompetenzmessungen und Pisa-Test

Und es wird natürlich auch abseits von Corona getestet: Die individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKM PLUS) löst ab dem kommenden Schuljahr die Informelle Kompetenzmessung (IKM) ab, die ihrerseits erst vor kurzem die Bildungsstandard-Testungen ersetzt hat. Gestartet wird im Sommersemester mit den Erhebungen in allen dritten Klassen Volksschule in den Bereichen Deutsch/Lesen und Mathematik.

Im Frühjahr 2022 absolviert außerdem eine Stichprobe von rund 7000 15- bzw. 16-jährigen Schülern wieder die Tests für die PISA-Studie. Schwerpunkt der aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobenen Erhebung ist diesmal Mathematik, daneben werden auch noch die Bereiche Lesen und Naturwissenschaften sowie erstmals Finanzkompetenz abgefragt. Die Ergebnisse gibt es dann Ende 2023.

(APA)

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