Quergeschrieben

Das Drama in Afghanistan und die Hilflosigkeit der Welt

Das Dutzend Frauen, das in Kabul gegen die Taliban demonstriert hat, hat sich ins Gedächtnis gebrannt.
Das Dutzend Frauen, das in Kabul gegen die Taliban demonstriert hat, hat sich ins Gedächtnis gebrannt.SHAMSHAD NEWS via REUTERS
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Der gefährlichste Feind sitzt nicht in einer europäischen Regierungsstube, wie so manche Demonstranten gerade vermitteln wollen, sondern in Kabul.

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Ein Bub sitzt auf einem Köfferchen, er trägt kurze Hosen, ein Socken ist ein wenig hinuntergerutscht: Die Bronzeskulptur „Für das Kind“ auf dem Wiener Westbahnhof erinnert an jene zehntausend jüdischen Kinder, die 1938/39 mit Kindertransporten nach Großbritannien in Sicherheit gebracht worden sind. Bekanntlich ist das Vereinigte Königreich kein Nachbarstaat Österreichs. Die Kinder mussten etliche Länder durchqueren, ehe sie in London von Pflegeeltern oder Hilfsorganisationen in Empfang genommen wurden.

Diese Skulptur sowie Begegnungen mit Menschen, die dank der Transporte überlebt haben, gehen mir nicht aus dem Kopf angesichts der Bilder, die aus Kabul kommen: Die Mutter, die ihr Baby über den Stacheldrahtzaun in die Arme eines US-Soldaten legt; Eltern, die ihre Kinder auf dem Flughafen hinter die Absperrungen schubsen – hoffend, dass sie in die Freiheit fliegen, und wissend, dass es ein Abschied für immer sein könnte.

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