Corona-Pandemie

Grüner Pass: Italien verschärft Kontrollen

Die EU empfiehlt wieder Beschränkungen für Reisende aus sechs Staaten. Anti-Corona-Restriktionen sorgen für Spannungen in Italien.

Angesichts der am Mittwoch geplanten Einführung des Grünen Passes an Bord von Inlandsflügen, Hochgeschwindigkeits- und Intercity-Zügen, sowie Fernbussen und einigen Fähren hat das Innenministerium in Rom eine Verschärfung der Kontrollen auf Bahnhöfen angekündigt, nachdem Impfgegner zu Protestaktionen am Mittwoch aufgerufen haben.

Zwar werde die Demonstrationsfreiheit garantiert, Drohungen und Aufrufe, das Bahnsystem zu blockieren, seien unannehmbar, verlautete aus dem Innenministerium in Rom am Montag. Demonstrationen gegen den Grünen Pass wurden in Sozialen Netzwerken auf 54 Bahnhöfen in Italien angekündigt.

Angesichts der am Mittwoch geplanten Einführung des Grünen Passes für das Lehrerpersonal im Schulsystem und für Universitätsstudenten ist es am Montag zu einer Demonstration vor dem Bildungsministerium in Rom gekommen. Mehrere Lehrer skandierten Slogans gegen die Pflicht, ein Impfzertifikat oder einen 48 Stunden gültigen PCR-Test vorzulegen, um die Schule betreten zu dürfen. Bei der Demonstration wurde ein Videojournalist der römischen Tageszeitung "La Repubblica" angegriffen.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen führt die italienische Regierung auf Sizilien wieder strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ein. Ab Montag muss auch im Freien wieder eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden und in Restaurants dürfen nur noch vier Menschen zusammen an einem Tisch sitzen.

Strengere EU-Einreiseregeln

Die EU empfiehlt wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus Ländern wie den USA und Israel. Insgesamt sechs Staaten wurden am Montag von der Liste der Drittländer gestrichen, für die keine Corona-Beschränkungen mehr gelten sollen, wie der Rat der Mitgliedstaaten mitteilte. Grund sind insbesondere hohe Inzidenzzahlen. Neben den USA und Israel sind auch Nordmazedonien, Montenegro, das Kosovo sowie der Libanon betroffen.

Die EU hatte die Vereinigten Staaten erst im Juni auf ihre Liste von Drittstaaten gesetzt, für die keine Einreisebeschränkungen mehr gelten sollen. An dieser Entscheidung hatte es allerdings auch Kritik gegeben, weil die USA ihrerseits bisher an weitreichenden Corona-Einreiseverboten für Menschen aus Europa festhalten. "Wir pochen darauf, dass für Einreisende in beiden Richtungen vergleichbare Regeln gelten", sagte zuletzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu dem Thema.

Auf der Liste jener Staaten, für die keine Einreisebeschränkungen mehr empfohlen werden, stehen weiterhin Länder wie Australien, Neuseeland, Singapur und Südkorea.

(APA/dpa)

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