Morgenglosse

Die Kultur des Sparens wird zerstört

Sparschwein
SparschweinDie Presse (Clemens Fabry)
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Es heißt, dass die Pandemie so manche Entwicklung beschleunigt hat. Beschleunigt hat sich vor allem auch das Verschwinden so mancher alter Kulturtechnik.

Mittlerweile ist es schon fast peinlich, wenn man jemanden in alter Gewohnheit die Hand entgegenstreckt – und diese dann schnell wieder einzieht. „Wie unhöflich von mir“. Man gibt sich die Faust.

Nun ist die nächste Bastion gefallen: Das Sparen. Nicht einmal mehr Unternehmer oder Topmanager finden es nötig, dass der Staat seinen Schuldenberg abträgt. Das ergab eine Umfrage der Beratungsfirma Deloitte. Unser Heil liegt in der „expansiven Geldpolitik“. Welches Kind braucht heute noch ein Sparschwein, wenn es die Kreditkarte der Eltern gibt?

Und das Sparbuch ist ja pure Geldvernichtung, warnen Finanzexperte und fordern völlig zurecht mehr Finanzbildung in diesem Land. Lektion Nummer eins ist aber immer noch das Sparen. Wenn diese Kultur – mit Hilfe der EZB - einmal zerstört ist, dann braucht man sich über alles weitere gar nicht mehr den Kopf zerbrechen.

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