WM-Qualifikation

Immerhin, Österreich gelingt in Moldau ein Arbeitssieg

Christoph Baumgartner gegen Moldau
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Vom EM-Glanz war bei Österreich in Moldau nichts zu sehen, Tore von Christoph Baumgartner und Marko Arnautovic sorgten aber für den 2:0-Pflichtsieg. Kuriosum: Ein Drohnenflug vor Anpfiff.

Chisinau/Wien. Die Zielsetzung im WM-Qualifikationsspiel in Moldau war für Österreich klar: Nur ein Sieg zählte im Rennen um das Ticket nach Katar. Es war der erste Härtetest für die EM-Euphorie, der allerdings erst mit 30 Minuten Verspätung begann. Eine Drohne zog ihre Kreise über dem Stadion Zimbru in Chisinau, der englische Schiedsrichter Paul Tierney schickte beide Teams deshalb zwischenzeitlich in die Kabine. Zuvor hatte schon die Tonanlage erst verzögert die Hymnen geliefert, die österreichischen Fans waren mit einer Intonation eingesprungen.

Österreichs Verletztenliste war lang (Stefan Lainer, Xaver Schlager, Saša Kalajdžić, Marcel Sabitzer, Julian Baumgartlinger) und auch David Alaba fehlte in der Startelf. Den Real-Madrid-Legionär hatte der Oberschenkel gezwickt, weshalb er im Hinblick auf die Partien gegen Israel (Samstag) und Schottland (Dienstag) vorsichtshalber zunächst auf der Bank Platz nahm. Die Schonung des Kapitäns verdeutlichte ebenso wie jene von Aleksander Dragović (für ihn spielte Philipp Lienhart), dass zum Auftakt dieses Länderspiel-Triples mit Schlusslicht Moldau der leichteste der drei Gegner wartete.

Fodas konservative Wahl

Gegen Moldau, die Nummer 175 der Welt, hatte eine dänische B-Elf 8:0 gewonnen, vielleicht hätte sich Teamchef Franco Foda also sogar zu mehr offensiver Innovation hinreißen lassen dürfen. Mit Louis Schaub und Michael Gregoritsch rückten aber die üblichen Verdächtigen nach, Rückkehrer Florian Kainz (hat bei Köln mehr Einsatzzeit und Scorerpunkte als Schaub) oder Shootingstar Yusuf Demir, den der FC Barcelona im Profi-Kader behalten und mit der Rückennummer elf ausgestattet hat, beließ der Deutsche im Talon.

Ambiente (Zimbru vs. Wembley) und Gegner (Moldau vs. Italien) erreichten nicht EM-Niveau, auch das ÖFB-Team tat sich damit schwer. Moldau bot zwar leichte Ballgewinne und Räume, doch es fehlten Tempo, Präzision und Eins-gegen-eins-Läufe – und damit trotz klarer Überlegenheit die Torgefahr. Cristian Avram im moldauischen Tor musste erst nach 33 Minuten erstmals eingreifen, Absender des Schusses war Christoph Baumgartner. Der Hoffenheim-Legionär war es auch, der kurz vor der Pause für die erlösende Führung sorgte: Er traf aus der Distanz (45.).

Das Tor beflügelte das ÖFB-Team nicht, es blieb bei biederen Anläufen gegen einen Abwehrwall, und selbst die wurden seltener. Florian Grillitsch als Taktgeber war die fehlende Spielpraxis (kein Einsatz bei Hoffenheim) anzumerken, auch Marko Arnautović hat noch nicht die bei der EM gezeigte Betriebstemperatur. Die österreichische Restverteidigung offenbarte zudem die ein oder andere Lücke, allein der Gegner war viel zu limitiert, um daraus Kapital zu schlagen. Foda schaute dem faden Treiben 62 Minuten lang zu, wechselte auch dann nicht mutig. Alaba kam zu einem zehnminütigen Fitnesstest und spielte Arnautović ideal frei – 2:0 (94.).

Mit dem Pflichtsieg ist Österreich im Soll, der EM-Kredit bei solchen Auftritten aber bald verspielt. Wie Foda reagieren wird? In Israel wartet ein ganz anderes Spiel, dort geht es am Samstag um Platz zwei. Dieser würde Österreich – genau wie der Rettungsanker in Form des Nations-League-Gruppensieges – das Play-off bringen.

Moldau – Österreich 0:2 (0:1). Tor: Baumgartner (45.), Arnautovic (94.)

Österreich: Bachmann; Trimmel, Lienhart, Hinteregger, Ulmer; Schaub (77. Kainz), Grillitsch (82. Ilsanker), Laimer (62. Schöpf), Baumgartner (82. Alaba); Gregoritsch (62. Kara), Arnautovic.

Weiters: Dänemark – Schottland 2:0 (2:0), Färöer – Israel 0:4 (0:2).

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