Meilenstein

Equal Pay: Irlands Fußballer teilen Prämien mit Kolleginnen

Irlands Nationalteam
Irlands NationalteamREUTERS
  • Drucken

Die Spielerinnen erhalten dank eines Verzichts der Männer künftig gleich hohe Prämien vom Verband. Kapitänin Katie McCabe: „Es zeigt der Welt, was mit Zusammenhalt möglich ist."

In Irland erhalten Fußballnationalspielerinnen seit dieser Woche dieselben Prämien wie ihre männlichen Kollegen. Von einem „Tag, der in die Geschichtsbücher eingehen wird“, sprach Katie McCabe, die Kapitänin des Frauen-Nationalteams. In mehreren Verhandlungsrunden mit dem irischen Fußballverband (FAI) stimmten die Nationalspieler schließlich zu, ihre bisherige Matchprämie von 2500 Euro auf einen nicht näher genannten Betrag zu senken, damit die Auszahlungen an die Kolleginnen (bisher 500 Euro) auf das gleiche Niveau angehoben werden konnten.

Vor vier Jahren hatten die irischen Fußballerinnen ihrem Unmut in einer Pressekonferenz Luft gemacht und sich beschwert, dass sie vom Verband wie „fünftklassige Bürgerinnen“ behandelt würden und berichteten etwa vom Umziehen in Flughafentoiletten statt in Kabinen. Die damals aufgekommenen Rufe nach Gleichbehandlung wurden nun in Sachen Bezahlung erfüllt. Auch andere Länder wie Schweden oder Brasilien bezahlen inzwischen beide Auswahlen gleich.

„Das ist großartig für den irischen Fußball. Wir haben einen großen Fortschritt gemacht und der Welt gezeigt, dass es durch Zusammenhalt möglich ist, dass Männer und Frauen dieselben Möglichkeiten bekommen“, erklärte Kapitänin McCabe und würdigte den Einsatz ihrer Vorgängerinnen. „Sie sind die wahren Heldinnen in dieser Geschichte, denn sie sind für sich eingestanden."

Wie die FAI betonte, habe sie allerdings keinen Einfluss auf die Prämien für erfolgreiche Qualifikationen, da diese in der Hand von Fifa bzw. Uefa liegen. Dort trennen die Geschlechter noch Welten: Bekamen die männlichen WM-Teilnehmer 2018 in Russland insgesamt 400 Millionen US-Dollar, waren es bei den Frauen 2019 in Frankreich lediglich 30 Millionen.

(swi)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.