Die Bilanz

Eine grässlich misslungene Migrationsstrategie

Migrants on a wooden boat wait for the Italian Guardia Costiera in the Mediterranean Sea
Migrants on a wooden boat wait for the Italian Guardia Costiera in the Mediterranean SeaREUTERS
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Österreich findet weiter keine Strategie gegen die irreguläre Zuwanderung gering Qualifizierter und tut sich im Gegenzug bei der Anwerbung von Fachkräften schwer. So lässt sich das drängende Demografieproblem nicht lösen.

Wenn Studierende künftig ein Beispiel für das größtdenkbare Kommunikationsdesaster (GKD) benötigen, könnten sie vielleicht auf dieses zurückgreifen: Ein Land, das überdurchschnittlich vielen Asylwerbern Schutz geboten hat (es beherbergt beispielsweise die größte tschetschenische und eine der größten Afghanen-Communitys in Europa) und immer noch Woche für Woche Hunderte Migranten (davon Dutzende Afghanen) aufnimmt, gerät international als extrem migrationsfeindlich in Verruf, weil seine Regierung aus innenpolitischen Motiven und im völligen Gegensatz zur gelebten Praxis in der Außenkommunikation verbal auf „harter Hund“ macht.

Das kann passieren, wenn man mit außenpolitischen Themen Zwischenwahlkampf für die eigene Klientel macht. Aber es ist genau genommen eine Katastrophe. Auch eine wirtschaftliche.
Denn Österreich, von dem hier die Rede ist, ist seit vielen Jahren ein klassisches Einwanderungsland: Viele Branchen, von der Bauwirtschaft über die Pflege bis hin zum Tourismus, hätten ohne ausländische Arbeitskräfte ärgste Probleme, am Laufen zu bleiben. Und die bereits laufende große Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation wird das noch verschärfen.

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