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Pandemie

„Erwarten pro Woche drei bis vier Kinder auf Intensivstationen“

Der Schulstart wird Gesundheitsexperten zufolge eine „massive Herbstwelle“ nach sich ziehen – mit Dutzenden schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen. Verlässlichen Schutz bietet nur die Impfung.

Wenn nächste Woche im Osten Österreichs und eine Woche später in allen anderen Bundesländern das neue Schuljahr beginnt, kommen zwei Faktoren zusammen, die bisher nicht aufeinandertrafen: ein – abgesehen von den regelmäßigen Tests – praktisch uneingeschränkter Präsenzunterricht ohne Sicherheitsmaßnahmen wie etwa Schichtbetrieb und Maskenpflicht in der Klasse; und die dominierende Delta-Variante, die um mindestens 50 Prozent ansteckender ist als Alpha, die ihrerseits schon um die Hälfte infektiöser war als die Ursprungsvariante des SARS-CoV-2, auch bekannt als Wildtyp. Mit der Konsequenz, dass Kinder und Jugendliche, von denen der überwiegende Teil noch nicht geimpft ist, in der Verbreitung des Virus eine entscheidende Rolle spielen werden. Zur Verdeutlichung: Nur knapp vier Prozent der unter 15-Jährigen sind bisher vollständig geimpft, bei den 15- bis 24-Jährigen sind es 50 Prozent.

„In jenen deutschen Bundesländern, in denen die Schule schon begonnen hat, ist die Zahl der Infektionen stark gestiegen, diese Entwicklung mit einer massiven Herbstwelle erwarten wir auch für Österreich“, sagt Markus Zeitlinger, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien und Gutachter für die Europäische Arzneimittel Agentur EMA. Er rät daher dringend zur Impfung von Kindern ab zwölf Jahren. Wie auch Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). „Die Nutzen-Risiko-Bewertung spricht eindeutig für die Impfung“, sagt der Kinderarzt.

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