Flucht

Abhauen, wenn es ungemütlich wird?

Wer in Thailand außer Reis auch Gemüse anbaut, kommt besser mit dem Klimawandel zurecht.
Wer in Thailand außer Reis auch Gemüse anbaut, kommt besser mit dem Klimawandel zurecht.Sopon Naruchaikusol
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Ein großes EU-Projekt erforscht, wie Klimawandel und Migration zusammenhängen. Jede Bewegung hat Folgen am Zielort und in der Herkunftsregion, und nicht immer ist die Abwanderung ein schlechtes Zeichen.

Klimaflüchtling. Dieser Begriff wird in der heutigen Forschung gemieden. Denn rechtlich gesehen gibt es keine Menschen, die aufgrund von Umweltfaktoren den Flüchtlingsstatus erhalten: Die Genfer Flüchtlingskonvention zählt weder Klimawandel noch Umweltbedingungen als Fluchtgrund auf. „Nichtsdestotrotz gibt es Menschen, die zur Flucht gezwungen werden und schutzbedürftig sind. Wir sprechen in der Wissenschaft von Migration im Kontext des Umweltwandels, die freiwillige und unfreiwillige Wanderungen umfasst“, sagt Patrick Sakdapolrak vom Geografie-Department der Uni Wien.

Er sieht den Begriff „Umweltflüchtling“ eher als Appell an Entscheidungsträger, dass viele Menschen Hilfe brauchen und das Phänomen behandelt werden soll. „Migration an sich ist ja weder gut noch schlecht“, sagt Sakdapolrak. Einerseits kann Migration als Folge von Umweltwandel ein Zeichen sein, dass Anpassungen in der Region fehlgeschlagen haben und Menschen den Ort verlassen müssen. „Andererseits kann es ein gutes Zeichen sein, das für aktives Handeln spricht. Wenn ein Haushalt es schafft, ein Mitglied in die Stadt zu schicken, das Gelder nach Hause sendet, kann das eine erfolgreiche Anpassung sein“, so Sakdapolrak.

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