Quergeschrieben

Mit der Häppchen-Opposition wird die SPÖ nicht weit kommen

Whataboutismus heißt eine Methode, mit der sich die Partei ständig in die Defensive drängen lässt. „Aber was ist mit . . .“ Rendi-Wagners Konzept?

Es gibt unerfreulichere Ereignisse für eine Politikerin als ein „Sommergespräch“ im ORF, über das ein paar Tage danach niemand mehr redet. Dennoch: Das TV-Gespräch von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Montag geriet nur für ihre Partei zum „starken Auftritt“, interessierte im Durchschnitt an die 150.000 weniger Zuseher als jenes von FPÖ-Chef Herbert Kickl und generierte wenig mediale Aufmerksamkeit.

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Zu Recht. Es war zu beiläufig. Man hatte nicht den Eindruck, als hätte sie oder irgendjemand in der SPÖ vorher überlegt, welche Botschaft sie den Zusehern vermitteln will oder soll. Dieser Befund ist jetzt keine Reaktion auf die ständige Aufforderung mancher Leser, doch endlich die SPÖ zu kritisieren, statt an dem, was die Regierung tut oder nicht tut, herumzunörgeln. Abgesehen davon, dass die Ermunterungen zum Blickwechsel mitunter auf eine Art Message Control hinauslaufen, ergeben sie rein sachlich wenig Sinn. Es ist nicht sehr lohnend, sich mit der SPÖ zu beschäftigen, die weder ihre interne Verwirrung überwinden noch zu einer stringenten Botschaft finden kann. Es ist doch wichtiger aufzuzeigen, was die Regierung durchsetzen könnte, wenn sie nur wollte, als sich ständig an der Machtlosigkeit der Opposition abzuarbeiten.

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