Analyse

Brüssel duckt sich vor dem Sturm

Flüchtlinge aus Afghanistan
Flüchtlinge aus AfghanistanREUTERS
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Die EU-Kommission ist mit der drohenden afghanischen humanitären und Migrationskrise überfordert, Präsidentin von der Leyen auf Tauchstation.

Brüssel. Europa steuert nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban-Milizen in Afghanistan auf eine enorme Flüchtlings- und Sicherheitskrise zu, doch seit mehr als einer Woche hat man von der Präsidentin der Europäischen Kommission kein Sterbenswörtchen dazu vernommen. Streng genommen hat Ursula von der Leyen öffentlich bisher nichts zum Thema Nummer eins gesagt. Sie kommuniziert einzig über Twitter und Instagram. „Gute Gespräche mit Filippo Grandi und António Guterres über die sich entwickelnde Situation in Afghanistan“, lautet ihr bis dato jüngster Twitter-Eintrag vom 26. August dazu. Die Union werde weiterhin Grandis UN-Flüchtlingswerk sowie die UNO an sich unter Guterres finanziell unterstützen.

Zwei Tage zuvor hatte sie ebenfalls via Twitter angekündigt, dass aus dem EU-Budget 200 Millionen Euro statt wie bisher 57 Millionen Euro fließen würden. Doch noch eine Woche später konnte ein Kommissionssprecher auf Nachfrage der „Presse“ nicht mit Sicherheit sagen, für welchen Zeitraum diese Summe bestimmt ist – und wo genau sie ausgegeben werden soll: im von den Taliban kontrollierten Land selbst oder in seinen Nachbarstaaten?

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