Sabine Dreier leidet, wie ihre zwei Söhne, am Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom. Um ihnen und sich selbst zu helfen, wurde sie Coach.
ADHS

„Meine Kinder sind sicher nicht gestört“

Unkonzentriert, chaotisch, zappelig, impulsiv: ADHS ist eines der häufigsten psychischen Symptome bei Kindern und Jugendlichen. Während es Buben meist impulsiv und hyperaktiv werden lässt, ziehen sich Mädchen oft in Traumwelten zurück. Gemein ist allen Betroffenen, dass sie sich in der Schule schwertun. Und im Job – denn auch Erwachsene sind nicht davor gefeit.

Pauls Beine schwingen unter dem Tisch vor und zurück, der Oberkörper wackelt leicht mit. Seine Augen sind unruhig, wandern zwischen der vor ihm liegenden Schreibübung und dem Fußball in der Ecke hin und her. Am liebsten würde er den Bleistift, an dem er kaut, hinwerfen und ins Freie laufen. „Er kann nicht stillsitzen, ist sofort abgelenkt, wird aufbrausend, wenn er etwas nicht gleich versteht – Schule liegt ihm nicht“, sagt Lena Gruber, seine Mutter. „Wir hätten ihn Zappelphilipp nennen sollen – oder Hans Guck-in-die-Luft.“

Parallelen zu den zwei Figuren, deren Geschichte Heinrich Hoffmann in seinem Werk „Der Struwwelpeter“ beschrieben hat, sind durchaus gegeben. „Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, wird häufig Zappelphilippsyndrom genannt“, sagt Thomas Vanicek, Leiter der Ambulanz für Depression, bipolare Erkrankung und ADHS an der Medizinischen Universität Wien.

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