Kritik

Der deutsche Stammtisch sitzt in Wien

Im Volkstheater wurde demonstriert, was man nach der Renovierung technisch alles kann.
Im Volkstheater wurde demonstriert, was man nach der Renovierung technisch alles kann.(c) Marcel Urlaub/Volkstheater
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Lesen Sie diesen Text bitte nicht! Er könnte Ihre Gefühle verletzen!! Zur Saisoneröffnung im Volkstheater inszenierte dessen fast noch neuer Direktor, Kay Voges, „Die Politiker“!!! Er machte aus der Slam Poetry von Wolfram Lotz eine Revue!!!!

Die ersten neunzehn Minuten am Donnerstag im Wiener Volkstheater waren die besten des Abends. 19.30 Uhr: Das Publikum hat sich bereits im frisch renovierten Haus auf der Tribüne und den Rängen versammelt. Der gewaltige dunkelrote Vorhang bleibt vorerst zu. Murmeln, Zwinkern, Grüßen, Winken, man/frau/trans beobachten einander. Vereinzelt proben diverse Volksvertreter und Society-Größen ihr Kampfgrinsen, während Dramaturgen und Claqueure ihre Seiden-Shawls streicheln.

Was für eine Königsidee von Regisseur Kay Voges! Diese subtilen Charakterstudien! Nestroypreiswürdig! Dann aber übertreibt der Herr Direktor ein wenig. 19.49 Uhr: Finsternis. Lärm kommt auf, der Vorhang hebt sich, ein Kameraroboter im Publikum beginnt dieses zu filmen und auf eine semi-transparente große Leinwand auf der Bühne zu projizieren. Schwenks rundum, schließlich wird das Panorama aus dem Zuschauerraum gekippt. Wir haben verstanden: Man hat das Volkstheater auf den Kopf gestellt. Toll!

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