Grüner Wasserstoff soll das Klima retten. Darauf wetten Staaten und Konzerne rund um die Welt und rüsten sich, um beim Milliardengeschäft dabei zu sein. Nur Österreich bleibt außen vor.
Weit draußen in der kargen Steppe Namibias liegt womöglich Europas Zukunft. Dort, wo sich einst deutsche Diamantensucher ein Wettrennen geliefert haben, lockt heute die unbewohnte Weite des südafrikanischen Landes die Glücksritter aus dem reichen Norden. Geht alles nach Plan, wird Namibia bald in großem Stil grünen Wasserstoff (H2)für die deutsche Energiewende produzieren. Die wichtigsten Zutaten – Sonne, Wind und Platz – gibt es in Hülle und Fülle. Das Geld kommt aus Berlin. Mit geschätzten 1,50 Euro pro Kilo will Namibia den klimaneutralen Energieträger dafür um die Hälfte billiger anbieten als der Rest der Welt.
In Österreich blicken viele Unternehmen neidisch über die deutsche Grenze. Denn Namibia ist nicht allein: Rund um die Welt hat sich Deutschland in den letzten Monaten Zugriff auf den Rohstoff gesichert, der in den Augen mancher Experten zum großen Schlüssel für die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft werden wird.