Walk of Häme

Kein Impfneid weit und breit

Oder: Warum viele auf Schule hoffen und in kein Team gesteckt werden wollen.

Herbst also. Zwar noch nicht meteorologisch oder kalendarisch. Aber tatsächlich markiert dieser Sonntag heute (und im Westen, der in einer Woche) die härteste denkbare Zäsur zwischen den Jahreszeiten überhaupt: heute noch große Ferien, morgen der härteste Montag aller Montage.

Aber die Pandemie, ja, immer noch und leider wieder, ändert auch diese Wahrnehmung sehr grundsätzlich. Der große Taktgeber Schule, der so verlässlich wie unerbittlich das Leben der Kinder, Jugendlichen und damit auch ihres Umfelds diktiert, ist zur wankelmütigen Diva geworden. Wird sie aufsperren, offen bleiben, unter welchen Bedingungen Einlass gewähren oder gar nur aus der Ferne Hof halten? Dieses Bangen nimmt dem Ferienende zwar viel von seiner Schärfe und lässt sich diesen letzten Sonntag im Sommer 2021 anfühlen, wie Schulweg mit leerer Schultasche. Gleichzeitig ist das Jahr nun wieder voll geworden, und statt der angekündigten Normalität die Frage: Wo ist bloß der ganze Impfneid hin, der uns noch im Frühling geplagt hat? Gemeinsam sei das zu schaffen, hat es oft geheißen, doch ein Gemeinsam gibt es keines.

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