Religion als Vorwand für den Kampf um den Thron: „Maria Stuart“ mit B. Minichmayr, Burg.
Bühnenpremieren

Was wir jetzt im Theater sehen sollten

Flüchtlinge einst und jetzt, Ehedramen, aber auch Heiteres bieten Bühnen im In- und Ausland. Nach dem Lockdown gibt's ein Feuerwerk an Premieren.

Sado-Maso bei Martha und George: Der Machtkampf des Geschichtsprofessors mit seiner Frau hält seit Jahrzehnten das Publikum in Atem. Im Burgtheater spielen Norman Hacker und Bibiana Beglau in Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“. Beglau steigt aber auch noch mit Birgit Minichmayr in den Ring: als Elisabeth in Schillers „Maria Stuart“, zuvor in Salzburg zu sehen, jetzt in Wien. Minichmayr spielt die Schottenkönigin.

Insgesamt sind die Klassiker rar geworden. Es gibt neue Stücke wie „Ode“ von Thomas Melle in Linz, eine Satire auf den Kulturbetrieb – oder neue Formate: „Ich, Wunderwerk“ in Graz untersucht Sensationsgeilheit. In Festwochen-Labs können Besucher beim Suppenkochen und beim Waldlauf selber aktiv werden: Oder sich an der Kunst versuchen, konkret am Thema: Was lieben, was hassen wir an Wien?


Seghers, Miller, Karambolage. Mit Amüsantem lockt das Kabarett, etwa zum Theater im Park. Kinder-und Jugendtheater ist nicht immer leicht – der Dschungel Wien widmet sich Hijab und Kalaschnikow. Schauen wir über die Grenze nach Deutschland, etwa nach Hamburg, zum Thalia Theater: Schon Arthur Miller befasste sich mit Flüchtlingsproblemen. Anna Seghers erzählte von der dunklen Zeit, als Menschen aus Europa fliehen mussten. Und was passiert, wenn ein Ex-Israeli in Salzburg einen Palästinenser umfährt und ihn hernach aus schlechtem Gewissen in seine Familie aufnimmt? Lauter spannende Themen, die das Publikum nach der langen Zeit der Bühnensperre gewiss erfreuen. Und: Man darf sich wieder versammeln.

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