Das Fußballteam erlitt in der WM-Qualifikation für Katar 2022 mit dem 2:5 in Israel einen herben, ernüchternden Rückschlag. Am Dienstag geht es in Wien gegen Schottland weiter.
Haifa ist kein guter Boden für Österreichs Fußballer. Der ernüchternden 2:4-Niederlage aus der EM-Qualifikation 2019 folgte am Samstag ein quälendes 2:5 in der WM-Qualifikation für Katar 2022. Israel bewies ungeheure Kaltschnäuzigkeit und verwertete seine Chancen konsequent. Im ÖFB-Team hingegen dominierten Pech (Laimer, Arnautović), kapitales Unvermögen (Schöpf, Dragović) und schwache Form (Alaba). Zusammengezählt war es - auch ob vieler Ausfälle (Lainer, Sabitzer, Schlager etc.) eine Ineffizienz, auf die Franco Foda an der Seitenlinie keine Antwort wusste.
Der Traum von der ersten WM nach Frankreich 1998 rückt in weite Ferne, am Dienstag geht es in der Qualifikation gegen Schottland weiter. Manch einer klammert sich zwar an das Play-Off, das 2022 über die „Nations League“ sicher scheint. Ist das nicht eine Illusion? Es fehlt ein „roter Faden“, ein System, das Österreich – konsequent und eingespielt – zeigen kann. Mit einer Abwehr, die sattelfest ist und nicht komplett danebensteht.
Jeder Schuss ein Treffer da, zu viele Fehler dort
Österreich geriet gegen die vom Oberösterreicher Willi Ruttensteiner betreuten Israeli früh in Rückstand. Man bekam den Ball nicht aus dem Sechzehner, Schöpf ließ sich von Solomon düpieren, er zirkelte den Ball traumhaft ins Kreuzeck – 1:0 (5.). Alaba und Co ließen sich nicht hängen, der Ausgleich gelang prompt, weil Laimer nachsetzte und die Schwachstelle der Israeli aufdeckte: die eigentlich miserable Abwehr. Er tankte sich durch, doch – laut VAR-Studium – war die Hand im Spiel, das Tor (8.) zählte nicht. Danach vergab Schöpf zwei Topchancen (15., 19.), schien Ruttensteiners Defensive weiter zu zerbröseln.
Wer beste Möglichkeiten nicht nützt, muss alte Weisheiten dulden: Tore, die man nicht schießt, bekommt man. Der Ex-Salzburger Dabbur (20.) traf, von Hinteregger allein gelassen, zum 2:0. Weil Dragović einen groben Stellungsfehler beging, war der Weg frei für Zahavi (33.) zum 3:0. Österreichs Spieler kennen jedoch den Begriff der Aufgabe nicht, und als Baumgartners Schupfer zum 1:3 (42.) im Tor landete und Arnautović die Stange (43.) traf, keimte Hoffnung auf. Besonders dann, als der Bologna-Legionär sehenswert zum 2:3 (55.) traf.
Doch im Gegenzug trafen wieder die Israeli. Weissman, einst bei WAC, profitierte von einem Abwehr-Fauxpas (Schöpf). Sein Schuss ins Kreuzeck passte zum 4:2 (59.), sehr zur Freude von Willi Ruttensteiner. Zahavi sorgte für den Endstand zum 5:2 (90.).