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Wer die Hälfte schwitzt, riecht immer noch

Die Deos der Firma stoppen das Schwitzen nicht ganz.
Die Deos der Firma stoppen das Schwitzen nicht ganz. (c) imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Ein Deo darf nicht mit dem Satz „Stoppt das Schwitzen“ angepriesen werden, wenn es so nicht stimmt.

Wien. Das Sujet des Herstellers verspricht einen schönen Sommer. Ein Mann und eine Frau lachen, während sie gemeinsam auf einem Fahrrad sitzen. Die junge Dame hält ihre Hände in die Höhe, denn Schweißgeruch unter den Achseln muss sie nicht mehr fürchten. „Borotalco. Stoppt das Schwitzen“, steht schließlich auf der Werbung. Doch ein Mitbewerber fand, dass diese Behauptung zum Himmel stinke und nahm den Konkurrenten rechtlich in den Schwitzkasten. Die Gerichte mussten nun vor allem eine Frage klären: Wie sehr nimmt der Konsument diesen Werbespruch für bare Münze?

Denn die Deos der Firma stoppen das Schwitzen nicht ganz. Das im Produkt enthaltene Aluminiumchlorohydrat kann (nach 48 Stunden ab der Anwendung beim Spray) zu einer maximalen Schweißreduktion von etwa 25 Prozent führen, beim Roll-on sind es rund 50 Prozent. Das Oberlandesgericht Wien gab der Einstweiligen Verfügung des Mitbewerbers gegen den Deo-Hersteller statt. Zwar gebe es marktschreierische Anpreisungen, die niemand wörtlich nehme. Hier aber suggeriere der Spruch in Verbindung mit dem Bild des Paares den Eindruck, dass das Deo die Schweißbildung erheblich, wenn nicht sogar gänzlich unterbinde. Dem sei aber eben nicht so, wenn die Schweißreduktion maximal die Hälfte beträgt.

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