Spitalsbehandlung

Intensivbetten in Wien werden aufgestockt

Die Zahl der Patienten in Intensivbehandlung beträgt knapp die Hälfte des Tageshöchstwerts im Frühjahr.

In Wien wurden seit dem gestrigen Sonntag 413 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Knapp 120 Personen sind wegen Covid-19-Erkrankungen in Spitalsbehandlung, davon 66 auf Intensivstationen. Durch den jüngsten Anstieg der Infektionszahlen wurde eine weitere Stufe im Maßnahmenplan des Wiener Gesundheitsverbunds erreicht: Mit Stufe drei werden nun einige normale Krankenstationen wieder zu Überwachungsstationen für CoV-Intensivpatientinnen und -patienten, wie der ORF am Montag berichtete.

Die Delta-Variante lässt die Fallzahlen und somit die Zahl der Schwerkranken weiter ansteigen. Innerhalb von zwei Wochen hat sich die Zahl der Intensivpatienten mehr als verdoppelt - am 23. August waren es noch 20 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen gewesen.

Operationen werden (noch) nicht verschoben

Aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber Radio Wien hieß es, dass zumindest die Grenze, ab der die Verschiebung von Operationen notwendig wäre, noch nicht erreicht sei. Demnach müssten operative Eingriffe ab 150 Personen auf Intensivstationen verschoben werden. Operationen von Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes werden aber bereits an Fondsspitäler ausgelagert.

Bisher lag der Tageshöchstwert an Intensivpatientinnen und -patienten in Wien bei rund 250 im Frühjahr. Mediziner sind sich einig, dass von den Intensivpatienten eine große Mehrheit nicht gegen das Coronavirus geimpft ist.

Bei den Patienten auf Normalstationen sind 87 Prozent nicht geimpft. Darunter sind aber auch teilimmunisierte und immunsupprimierte Menschen. Werden jene Personen weggerechnet, sind derzeit laut Angaben der Stadt Wien bei den Covid-19-Patienten auf Normalstationen 75,8 Prozent und auf Intensivstationen 82 Prozent ohne Impfschutz.

Im Worst-Case-Szenario sind in Wien 364 Intensivbetten für Covid-Patienten verfügbar. Das bedeutet aber eine deutliche Überschreitung der systemkritische Auslastungsgrenze von 33 Prozent. Sind mehr als ein Drittel der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, treten diese in Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten. Diese Schwelle bedeutet ein sehr hohes Systemrisiko: Auf Normalstationen stehen in Wien maximal 777 Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung.

(APA/red.)

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