Wachstum

Bertelsmann Service-Tochter Majorel kündigt Börsengang an

Listing des Callcenter-Betreibers ist an Börse Euronext in Amsterdam geplant. Die Bewertung könnte Branchenexperten zufolge bei rund drei Milliarden Euro liegen. Die E-Learning-Plattform Babbel plant seine Notierung in  Frankfurt.

Der geplante Börsengang der Bertelsmann-Tochter Majorel wird konkret. Der Callcenter-Betreiber kündigte am Dienstag an, man plane ein Listing an der Amsterdamer Börse Euronext. "Bertelsmann bleibt auch nach der Privatplatzierung strategischer Aktionär von Majorel, zusammen mit dem Partner Saham", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe.

Majorel habe sich seit seiner Gründung 2019 dynamisch entwickelt. "Allein im ersten Halbjahr 2021 ist das Unternehmen umsatzseitig um 35 Prozent gewachsen."

Der Chef des Medien- und Dienstleistungskonzerns Bertelsmann hatte bereits bei der Vorlage der Halbjahres-Zahlen vorige Woche gesagt: "Ein IPO ist immer eine Option, auch für den weiteren Ausbau der Geschäfte und für die Konsolidierung." Majorel habe sich gut entwickelt, vor allem im Geschäft mit Internet- und IT-Firmen, Banken und Versicherungen. Majorel sei weltweit tätig und profitiere von einem massiven Volumenwachstum im Markt. Der Kundenkontakt von Firmen verlagere sich immer mehr ins Digitale. Die Bewertung Majorels könnte Branchenexperten zufolge bei rund drei Milliarden Euro liegen.

Die Gütersloher halten 50 Prozent an Majorel. Der Dienstleister ging 2019 aus dem Zusammenschluss der Callcenter-Aktivitäten der Bertelsmann-Tochter Arvato und des marokkanischen Callcenter-Betreibers Saham hervor. Das Unternehmen beschäftigt rund 63.000 Mitarbeiter in 31 Ländern in Europa, Afrika, Amerika und Asien, darunter etwa 8000 in Deutschland.

Die E-Learning-Plattform Babbel plant seine Notierung im Prime Standard der Frankfurter Börse. Der Börsengang soll noch heuer erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstagmorgen in Berlin mit. Das Angebot umfasse "voraussichtlich" neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoemissionserlös von rund 180 Millionen Euro. Außerdem werde eine Mehrzuteilungs-Option von "bestimmten veräußernden Aktionären" bereitgestellt.

2007 gegründet, ist Babbel lange Zeit vor allem für seine Sprachlern-App bekannt gewesen. Mittlerweile, so das Unternehmen, bietet es aber weitere Sprachlernangebote, wie beispielsweise Lektionen zum Selbststudium, sowie virtuelle Gruppenkurse an.

(APA/Reuters)

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