Michael Meier (links) und Christoph Franz widmen sich von Zürich aus künstlerischen Projekten in verschiedenen Städten.
Meier & Franz

Investorenarchitektur ignoriert die Grundaufgabe von Architektur

Das Künstlerduo Michael Meier und Christoph Franz baut der Architektur eine Skulptur: Jener, die eher dem Profit statt den Menschen dient.

Noch so eine Gegend in Wien, dort am Landstraßer Gürtel, wo sich gegenüber die Aspanggründe gerade zu so etwas verdichten, was ein Stadtviertel sein soll. Dort ist die Stadt städtebaulich weniger durch die Geschichte definiert als durch Wünsche: ganz basalen wie etwa jenen nach Wohnen. Aber aktuell auch durch ganz besondere: jene nach Rendite. In der traditionellen Bedürfnispyramide des Menschen, die Architektur auch in ihren Entwürfen gern abbildet, steht dieser Zweck weit über dem, wofür Häuser ursprünglich gebaut wurden. Da waren sie noch für Schutz und Sicherheit zuständig. „Vorsorgewohnungen“, so heißt das Modell, dienen hingegen weniger dem Menschen als dem Profit.

Das äußert sich auch in baulichen Mustern, derer sich das Künstlerduo Michael Meier und Christoph Franz bedient hat: Für ihre Skulptur „Zwischen Anlagen anderer“, ein Projekt von KÖR, Kunst im öffentlichen Raum, das sich temporär dort niedergelassen hat, wo die Stadt endgültig ins Patchwork der „Gegenden“ ausgleitet. „Wir beziehen uns auf verschiedene Projekte von Anlegerwohnungen, indem wir die Formensprache der Fassade in die Gestaltung aufgenommen haben“, erzählt Christoph Franz. Anleihen an die „Parkapartments am Belvedere“ mit ihren raumhohen Fenstern finden sich da wieder, oder auch an „Triiiple“, das am Donaukanal bereits am Wiener Himmel kratzt.

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