Kolumne „Führungsfehler“. Und wieder eine Episode aus der wunderbaren Welt der Banken. Sie spielt in einem Dorf in Stadtnähe. Dort sind zwei Banken vertreten.
In der einen Bank beschließt die Geschäftsleitung einen strammen Sparkurs. Sie reduziert Personal und Öffnungszeiten, schickt die Kunden zu Selbstbedienungsterminals. Die, oft reifere Herrschaften, kommen damit nicht zurecht. Als ihnen die verbliebenen und sichtlich frustrierten Mitarbeiter die Hilfe verweigern, wechseln sie die Bank.
Die andere Bank freut sich über den regen Zulauf. Bald häufen sich die Überstunden und sie fragt in der Zentrale um Verstärkung an.
Schwerer Fehler: Bislang segelte sie unter dem Radar, nun ist sie sichtbar. Ihr habt jetzt schon zu viel Personal, antwortet die Zentrale, schaut euch die andere Bank im Ort an. Die kommt mit viel weniger aus.
Das Ende vom Lied: Auch in der zweiten Bank wird Personal reduziert, die Verbliebenen sind verbittert.
Die Kunden bald auch.
Diese Kolumne startete im Jänner 2015 mit dem Anspruch, die lustigen, traurigen, zum Kopfschütteln anregenden, manchmal tragischen Varianten von Führungsfehlern abzubilden. Die finden sich überall: im gigantischen Konzern wie in der Kleinfamilie.
Wenn Sie einen Führungsfehler loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen und Organisationen sind zufällig und nicht beabsichtigt.