Die Katastrophe Afghanistan kommt uns noch teuer zu stehen. Wir müssen rasch eine sinnvolle europäische Flüchtlingspolitik entwickeln, aber all jenen beistehen, die Hilfe brauchen, und sie notfalls in Sicherheit bringen.
Der Fall von Kabul am 15. August 2021 ist ein Ereignis von historischer Bedeutung, und zwar nicht nur, weil es passiert ist, sondern vor allem deshalb, wie es geschah – perzeptiv: Es geht um den Eindruck: hier siegreiche Taliban, da ein besiegtes Amerika und seine Alliierten; dazwischen aber die hauptbetroffenen Afghanen, die sich im Stich gelassen und verraten fühlen; ihre ungläubige Angst, Hoffnungs- und Aussichtslosigkeit, Vergeltungssucht könnte zum Brutnest für Rache und Terror werden.
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Zudem herrscht im Land große Dürre, eine steigende Hungersnot, die Gefahr von Covid; die Staatskassen sind leer, die Finanzmittel blockiert, die Wirtschaft lahmgelegt. Die Taliban zerstörten systematisch wichtige Infrastrukturen, neue Erfolgsunternehmen, terrorisierten und ermordeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien Medien und zentrale Figuren einer blühenden Zivilgesellschaft.