Der Doppelschlag aus Coronakrise und Brexit führt zu Versorgungsengpässen. Selbst bei Ikea werden die Matratzen knapp.
London. Wie man sich bettet, so liegt man. Bei Ikea in Großbritannien gehen derzeit landesweit die Matratzen aus: „Wir erleben einen perfekten Sturm aus Schwierigkeiten, die durch die Covid-19-Pandemie und den Brexit noch verschärft werden“, sagte das schwedische Möbelhaus zuletzt in einer Stellungnahme. Der britische Wirtschaftsverband CBI wird deutlicher: Es werde zwei Jahre dauern, „die aktuellen Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden“.
Aufgrund des Brexit haben nach Expertenschätzungen bisher rund 1,5 Million ausländischer Arbeitskräfte die britischen Inseln verlassen. Sie fehlen buchstäblich an allen Ecken und Enden: Im Sommer machte die Lücke von 100.000 Lkw-Fahrern Schlagzeilen, als es im ganzen Land in Supermärkten zu Versorgungsengpässen kam. Mittlerweile gehören leere Regale in der fünftreichsten Industrienation der Welt zum Alltag. Nach einer aktuellen Umfrage melden 57 Prozent der Konsumenten in Südengland, dem Speckgürtel des Lands, das Fehlen von Alltagsgütern.