Geldpolitik

OeNB-Chef Holzmann hält früheres Ende der lockeren Geldpolitik für denkbar

Ein nachhaltiger Anstieg der Inflation und der Inflationserwartungen in Richtung des EZB-Ziels sei wünschenswert, sagt Notenbankchef Robert Holzmann.

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann womöglich schneller aus ihrer jahrelangen ultralockeren Geldpolitik aussteigen als viele derzeit denken. "Die Möglichkeit besteht allerdings, dass wir in der Lage sein könnten, die Geldpolitik früher zu normalisieren als die meisten Finanzmarktexperten erwarten", schrieb das EZB-Ratsmitglied in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag im Fachmagazin "Eurofi".

Ein nachhaltiger Anstieg der Inflation und der Inflationserwartungen in Richtung des EZB-Ziels sei wünschenswert. Die EZB strebt knapp zwei Prozent Inflation als Optimalwert für die Wirtschaft der Eurozone an. Zuletzt war die Teuerung im Euroraum zwar auf drei Prozent hochgeschossen, doch bis dato rechnet die EZB damit, dass dieser Anstieg vor allem von pandemiebedingten Sondereffekten getrieben wird. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten die EZB-Volkswirte bisher eine Teuerung von 1,5 Prozent. Neue Prognosen der EZB-Ökonomen werden zur Zinssitzung am Donnerstag erwartet.

Mehr Preisdruck nach oben könnte Holzmann zufolge durch die globalen Lieferengpässe und durch Arbeitskräftemangel in einigen Sektoren entstehen. Zudem könnten die während der Pandemie aufgestaute Nachfrage und gestiegenen Ersparnisse einen Schub bei den Konsumausgaben auslösen. Holzmann erwähnte zudem Kosteneffekte durch Umsetzung von Klimapolitik-Maßnahmen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Studie

EZB-Geldpolitik erschwert Vermögensaufbau von Ärmeren

Die lockere Geldpolitik der EZB nutze vor allem den Reicheren, so das Ergebnis der Studie.
Urschitz meint

Die EZB und ihr Pest-oder-Cholera-Problem

Zu viel staatlicher Einfluss engt den Spielraum der Notenbank gefährlich ein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.