Staatsoperndirektor Bogdan Roščić geht in seine zweite Spielzeit – und setzt seine Erneuerung des Repertoires fort. Mit der „Presse“ sprach er über Wagners Idee der Liebe, über Lockdown-Einsamkeit und den ästhetischen Aufbruch von heute.
Die Presse: Die Saison 2020/21 fand unter höchst widrigen Bedingungen statt. Wird diese Saison besser?
Bogdan Roščić: Davon war ich vor ein paar Monaten noch fest überzeugt. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Aber so läuft das eben, wenn es keine vernünftige Aufklärung über Impfung gibt, sondern die Diskussion darüber auf Facebook stattfindet oder beim Kräuterpfarrer. Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.
Sehen Sie eine Chance, das Ausbleiben der Touristen durch neue heimische Publikumsschichten auszugleichen?